Was bietet die Schweiz den USA für geringere Zölle?

Was bietet die Schweiz den USA für geringere Zölle?

Released Friday, 25th April 2025
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0:09

Radio SRF, Echer der

0:11

Zeit mit Christina Scheidegger. Freitag,

0:17

der 25. April. Das

0:19

sind unsere Themen heute. Bundespräsidentin

0:22

Karin Keller -Souter hat in

0:24

Washington den Spielraum ausgelotet

0:27

für Zollverhandlungen mit der Trump

0:29

-Regierung. Wir klären, was da genau

0:31

auf dem Tisch liegt. Das

0:33

FBI verhaftet in den USA

0:35

eine Richterin. Sie soll die

0:37

Festnahme eines Migranten aktiv behindert

0:39

haben. Wie das einzuordnen ist,

0:41

fragen wir unseren Korrespondenten. Der

0:45

Theologe Paul Zulehner plädiert für

0:47

eine neue Form der Papstwahl.

0:49

Mit gewählten Delegierten aus allen

0:51

Kontinenten. Warum kann man sich da

0:53

nicht vorstellen, dass auf diesen

0:55

Kontinenten die Versammlungen, die ja dann

0:58

auch mit Frauen und Männern,

1:00

die getauft sind und noch nicht

1:02

ordenniert sind, beschickt werden, dass

1:04

sie sagen, wen delegieren

1:06

wir jetzt zu einer Papstwahl

1:09

in Rom? Was das verändern

1:11

könnte, fragen wir im Echo -Gespräch.

1:13

Und Sudanesinnen und Sudanesen in

1:15

der Schweiz leiden mit jenen Bekannten

1:17

und Verwandten, die in der

1:19

alten Heimat in einem brutalen Krieg

1:22

feststecken. Man denkt jeden Tag,

1:24

jeden Tag mindestens einmal, zweimal,

1:26

dreimal an diesen Leuten, wie es

1:28

ihnen geht. Ihre Geschichte

1:30

erzählen wir hier im

1:32

Echo der Zeit. Die

1:35

USA wollen mit der Schweiz

1:37

über eine Beilegung des Zollkonflikts

1:39

verhandeln. Das sagten Bundespräsidentin Karin

1:42

Keller -Souter und Wirtschaftsminister Guy

1:44

Barmela vor den Medien in

1:46

der US -Hauptstadt Washington. Die

1:48

beiden hatten zuvor mit mehreren

1:51

hochrangigen Mitgliedern der Trump -Regierung

1:53

gesprochen, unter anderem mit

1:55

Finanzminister Scott Bessent. Für

1:57

die Schweizer Wirtschaft ist das ein

1:59

Hoffnungsschimmer, mehr aber noch

2:01

nicht, analysiert Wirtschaftsredaktor Damian

2:03

Rast. Unsicherheit ist Gift,

2:05

lautet eine gern zitierte Redewendung, wenn

2:07

es um die Wirtschaft geht. Und

2:10

unsicher ist im Moment vieles in

2:12

den Beziehungen zwischen der Schweiz und

2:14

ihrem zweitwichtigsten Handelspartner, den USA. Als

2:17

Donald Trump Anfang April die halbe

2:19

Welt mit hohen Zellen überzog, war

2:21

man in Bern überrumpelt und enttäuscht. Dabei

2:24

hatte die Schweiz noch kurz vor dem

2:26

Tag der Befreiung, wie Trump ihn nennt,

2:28

das Schlimmste abzuwenden versucht. In einem

2:30

Briefstrich bären die Vorzüge der

2:32

kleinen offenen Volkswirtschaft hervor. Die

2:34

Schweiz sei der sechstwichtigste ausländische Investor

2:37

in den USA, konnte man lesen.

2:39

Schweiz -Unternehmen hätten hunderttausende Stellen in

2:41

den USA geschaffen, die meisten sehr

2:43

gut bezahlt. Und die Schweiz

2:45

reguliere weniger als die EU. Die

2:48

Argumente zogen nicht. Zunächst nicht,

2:50

wie es jetzt scheint. Denn nun

2:52

haben die USA die Schweiz laut Bundesrat

2:54

auf eine Liste von 15 Staaten gesetzt,

2:56

mit denen sie den Zollstreit besonders schnell

2:58

beilegen wollen. Die zentrale Frage

3:01

ist jetzt, was braucht es sonst noch,

3:03

um die USA zufrieden zu stellen? Die

3:05

Liste der Themen, die diskutiert wird, ist

3:07

lang. Schweizer Unternehmen versprechen mehr in

3:09

den USA zu investieren oder die Schweiz

3:11

könnte den USA helfen, die Lehre

3:13

als Form der Berufsbildung zu etablieren. Ob

3:16

und was am Schluss verfolgt wird, ist offen. Laut

3:19

Bundespräsidentin Karin Keller -Sutter soll diese

3:21

Frage nun als erstes geklärt

3:23

und in einer Absichtserklärung festgehalten werden.

3:26

In trockenen Tüchern ist damit aber noch

3:28

nichts. Je nach Maßnahme redet auch

3:30

noch das Parlament mit. Parallel

3:33

zu den Gesprächen mit den USA will

3:35

die Schweiz auch den Marktzugang für Schweizer

3:37

Unternehmen zu China verbessern. Das ist

3:39

eine geopolitische Gratwanderung. Erst kürzlich

3:41

hatte der US -Finanzminister die Staaten

3:43

gewärmt, sich beim Handel an China

3:45

anzunähern. Fazit, was

3:47

Bundespräsidentin Karen Keller -Sutter und Wirtschaftsminister

3:49

Guy Parmelin in Washington erreicht haben,

3:52

ist ermutigend. Bis zu einem eigentlichen

3:54

Deal ist der Weg aber noch

3:56

weit. Mit dem Gift Unsicherheit

3:58

dürfen die Schweizer Unternehmen also weiterhin

4:00

zu kämpfen haben. Es

4:02

liegen also verschiedene Maßnahmen auf dem

4:05

Tisch Dinge, die die Schweiz den

4:07

USA anbieten will, um die hapigen

4:09

Zölle abzuwenden. Die einzelnen Posten schauen

4:11

wir uns nun genauer an. So

4:14

hat Bundespräsidentin Karin Keller -Sutter

4:16

unter anderem davon gesprochen, dass

4:18

Handelshemmnisse, Steuerfragen und Subventionen in

4:20

den Verhandlungen mit den USA

4:23

zum Thema werden könnten. Eine

4:26

breite Palette. Was muss

4:28

man sich darunter vorstellen? Das

4:30

wollte ich von Bundeshausredakteur Dominic Weier

4:32

wissen. Ja, die

4:34

absolute Klarheit gibt es da nicht.

4:36

Aus Wirtschaftskreisen hört man aber

4:38

das Beispiel Medizinaltechnik. Hier wünschen sich

4:40

die USA offenbar einen besseren

4:42

Zugang zum Schweizer Markt. Dann im

4:44

Bereich Steuern besprechen die Schweiz

4:46

und die USA technische Fragen rund

4:48

um die globalen Mindeststeuern im

4:50

Rahmen der OECD. Und Thema ist

4:52

offenbar auch das Steuerabkommen zwischen

4:54

der Schweiz und den USA. Da

4:56

laufen seit längerem Verhandlungen über

4:59

ein Update. Konkret sollen Konzerne weniger

5:01

Steuern zahlen, wenn sie Gewinne

5:03

verschieben zwischen den beiden Ländern. Das

5:05

würde Mindeeinnahmen bringen für die Bundeskasse.

5:07

Da ist die Rede von bis zu

5:09

mehreren hundert Millionen Franken pro Jahr. Genau,

5:12

Beziffern lässt sich das aber noch

5:14

nicht. Eine konkrete Größenordnung bestätigt

5:17

hat die Bundespräsidentin hingegen bei den

5:19

Zusagen für Investitionen von schwarzer

5:21

Unternehmen in den USA. Da

5:23

ist die Rede von um die 150

5:25

Milliarden Franken. Wie ist dieser

5:27

Betrag einzuordnen? Die Summe wiegt

5:29

natürlich enorm hoch. Aber allein die

5:31

Pharmakonzene Novartis und Rosch, die haben

5:33

ja in den letzten Tagen bereits

5:35

Investitionen von rund 70 Milliarden in

5:38

den Aussicht geschellt. Das ist schon

5:40

fast die Hälfte des Betrags. Wenn

5:42

man dann Zahlen aus den Vorjahren

5:44

hochrechnet, dann kommt man auf etwa

5:46

weitere 50 Milliarden Franken, die Schweizer

5:48

Firmen in den nächsten vier Jahren

5:50

so oder so investieren dürften in

5:52

den USA. So erscheinen

5:54

dann diese 150 Milliarden gar nicht

5:56

mehr so. Es

5:59

geht hier ohnehin um unverbindliche

6:01

Zusagen der Wirtschaft. Allerdings

6:03

hat Bundespräsidentin Keller Sutter diese Zusagen

6:05

gestern. Das hat sie gesagt

6:07

in der Nacht an die Medienkonferenz

6:09

mit dem US -Finanzminister besprochen. Das

6:11

gibt den ganzen dann doch

6:14

wieder einen gewissen politischen oder besser

6:16

offiziellen und auch etwas verbindlicheren

6:18

Charakter. Ein weiterer Punkt,

6:20

der in den USA vor

6:22

allem von Wirtschaftsminister Parmelan hervorgestrichen

6:24

wurde, ist die Berufsbildung. Das Modell

6:26

der Schweizer Berufslehre ist offenbar

6:28

etwas, woran die Trump -Regierung

6:30

sehr interessiert ist. Was kann

6:32

denn die Schweiz in diesem Bereich den USA

6:34

anbieten? Ja, vor allem Know

6:36

-how und Schweizer Firmen, die

6:39

in den USA selbst in

6:41

die Berufsbildung investieren. Wirtschaftsminister Bachmann

6:43

hat gestern dazu auch die

6:45

US -Bildungsministerin in die Schweiz eingeladen.

6:47

Donald Trump war immer schon

6:49

interessiert am Schweizer System. Die

6:51

beiden Länder haben schon in

6:53

seiner ersten Amtszeit eine Zusammenarbeit

6:55

vereinbart. Der US -Präsident möchte

6:57

ja Industrie ins Land zurückholen,

6:59

seine große Vision. Dafür bräuchte

7:02

er Fachleute, Praktikerinnen. Vorgestern hat

7:04

Trump angekündigt. eine Million Lehrstellen

7:06

schaffen. Da liegt also einiges

7:08

auf dem Tisch, wie umstritten

7:10

sind diese verschiedenen Vorschläge in

7:12

der Schweizer Politik? Ja,

7:14

so wage wie die Vorschläge

7:16

oder möglichen Maßnahmen, Zugeständnisse sind,

7:18

so wage ist auch meine

7:20

Antwort. Grundsätzlich gegen jegliche Gespräche

7:22

und Versprechungen und Zugeständnisse an

7:24

die Trump -Administration sind die Linken.

7:26

Esbe und Grüne argumentieren, so

7:28

machen sich die Schweiz nur

7:30

erpressbar. Bei den bürgerlichen Parteien

7:32

hingegen, also der bürgerlichen Mehrheit,

7:34

ist bei keiner der diskutierten

7:36

Massnahmen wirklich fundamental Opposition absehbar.

7:39

Aus dem Bundeshaus war das Dominik

7:41

Meier. Die US -Zoll

7:44

-Politik beschäftigt auch die

7:46

Schweizerische Nationalbank SNB. Sie

7:48

befürchtet, dass wegen des

7:50

internationalen Zollstreits das Wirtschaftswachstum

7:52

in der Schweiz ausgebremst

7:54

wird. Die

7:58

Unsicherheit im Zusammenhang mit

8:00

der handelspolitischen Situation sei

8:02

sehr groß, sagte Präsident

8:05

Martin Schlegel an der

8:07

Generalversammlung der Nationalbank. Die

8:09

Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft

8:11

könnten zwar erst grob abgeschätzt

8:13

werden, aber das Wachstum

8:15

dürfte tiefer sein, als noch vor

8:18

wenigen Wochen erwartet. Die Nationalbank

8:20

passe ihre Geldpolitik daher weiter

8:22

an. wenn das nötig sei,

8:24

um die Preise zu stabilisieren.

8:27

Vor knapp einem Monat senkte

8:29

die Nationalbank den Leitzins zum

8:31

fünften Mal in Folge auf

8:33

0 ,25 Prozent. Schweizer

8:36

Hilfswerke und andere

8:38

wohltätige Organisationen erhalten wegen

8:40

der Sparmaßnahmen weniger

8:42

Geld vom Bund. Laut

8:44

dem Außendepartement geht es

8:46

dabei um Beiträge für

8:48

die internationale Zusammenarbeit. Die

8:51

22 Partnerorganisationen des Bundes

8:53

erhalten in diesem und

8:55

dem nächsten Jahr insgesamt

8:57

235 Millionen Franken, rund

8:59

10 % weniger als

9:01

in den vergangenen beiden

9:03

Jahren. Im

9:05

Kanton Zürich hat

9:07

die Staatsanwaltschaft einen ehemaligen

9:10

Kantonspolizisten angeklagt, Der

9:12

Mann soll am Tatort

9:14

eines Tötungsdelikts Geld entwendet

9:16

und danach falsche Einträge

9:18

ins Polizeischornat gemacht haben. Die

9:21

Staatsanwaltschaft wirft ihm unter

9:23

anderem Vermögensdelikte und Urkundenfälschung

9:25

im Amt vor. Im

9:27

vergangenen Juni war der

9:29

damals 58 -Jährige verhaftet worden. Warte

9:32

jetzt mit Meldung aus dem

9:35

Ausland. Im Gaza streifen werden

9:37

lebenswichtige Nahrungsmittel knapp. Heute

9:39

seien die letzten

9:41

Nahrungsmitteln Küchen und Essensabgabestellen

9:43

ausgeliefert worden, teilte

9:45

das Welternährungsprogramm der UNO

9:47

mit. Diese würden die

9:49

Vorräte in den kommenden Tagen

9:51

aufbrauchen. Weil Israel

9:53

die wichtigen Grenzübergänge geschlossen

9:55

habe, seien seit Wochen

9:57

keine Lebensmittel und humanitäre Hilfsgüter

9:59

in den Gasastreifen gelangt.

10:02

An den Grenzen stünden Nahrungsmittel

10:04

bereimt, um eine Million

10:06

Menschen bis zu vier Monate

10:08

lang zu ernähren. Bei

10:10

einem Bombenanschlag in einem

10:12

Vorort von Moskau ist ein

10:14

russischer General getötet worden. Das

10:17

teilten die Behörden mit. Mit

10:19

einem selbst gebauten Sprengsatz sei ein

10:21

Auto zur Explosion gebracht worden. Seit

10:24

dem Beginn des Ukrainekrieges

10:26

sind mehrere russische Offiziere

10:28

Ziele von Anschlägen geworden.

10:31

Der Schweizer Sprinter Alex Wilson

10:34

ist vom Schweizer Sportgericht

10:36

für weitere zehn Jahre gesperrt

10:38

worden. Unter anderem, weil

10:40

in seinem Blut das Dopingmittel

10:42

Epo gefunden wurde, wie

10:44

Swiss Sport Integrity mitzahlt. Wilson

10:46

ist bereits wegen eines

10:49

Dopingvergehens gesperrt. Die vierjährige Sperre

10:51

läuft Ende April aus. Während

10:53

des ersten Dopingverfahrens gab es

10:56

Hinweise auf weitere Vergehen. Diese

10:58

führten nun zur erneuten Sperre

11:00

von zehn Jahren. Diese gilt

11:02

weltweit und für sämtliche Sportarten.

11:05

Das Urteil ist noch nicht

11:07

rechtskräftig. Die Börsendaten

11:09

von 18 .10 geliefert

11:11

von 6, der Swiss

11:14

Market Index schließt bei

11:16

11 .942 Punkten plus

11:18

0 ,2 Prozent. Der

11:20

Dow Jones Index in New York

11:22

fällt um 0 ,4 Prozent. Der

11:24

Euro wird zu 94 Rappen

11:26

31 gehandelt, der Dollar

11:28

zu 82 Rappen 82. Und

11:31

das Wetter aufs Wochenende hin? Am

11:33

Abend gibt es im Norden noch

11:35

einzelne Schauer. Morgen ist es im

11:37

Flachland Talsonic bei 17 Grad mit

11:39

Biese. Es hat Hochnebel und hier

11:42

und da nieselt es. In

11:44

den Alpen und im Süden scheint

11:46

häufig die Sonne bei 20 Grad. Diese

11:52

Meldung hat uns erst kurz

11:54

vor der Sendung erreicht. Die

11:56

US -Bundespolizei FBI hat eine

11:58

Richterin aus dem Bundesstaat Wisconsin

12:00

festgenommen, sie soll die

12:02

Verhaftung eines Migranten behindert

12:04

haben. Frage jetzt an USA

12:07

-Korrespondent Andrea Christen. Was ist

12:09

da genau passiert? Soweit

12:12

wir wissen, sind Beamte der

12:14

Bundesbehörde, die dafür zuständig ist,

12:16

papierlose Migranten aufzuspüren am Morgen

12:18

des letzten Freitags oder in

12:20

der letzten Woche. Soweit wir

12:22

wissen, im Gerichtsgebäude

12:24

in Milwaukee im Bundesstaat

12:27

Wisconsin aufgetaucht. Sie wollten

12:29

mit einem Haftbefehl einen Migranten

12:31

festsetzen, der dort vor Gericht

12:33

erscheinen musste. Und es scheint,

12:35

dass diese Bundesbeamten dann vorübergehend

12:38

aufgefordert wurden, zu warten, dass

12:40

sie weggewiesen wurden. wurden vorübergehend

12:42

die zuständige Richterin, das ist

12:44

eine Richterin auf tiefer Ebene

12:47

des Bundesstaates Wisconsin, wurde dann

12:49

verhaftet und angeklagt, weil sie

12:51

angeblich einen papierlosen Migranten geholfen

12:53

habe, sich der Verhaftung zu

12:55

entziehen. Dieser Migrant, der

12:58

Fall, der da verhandelt wurde, worum

13:00

geht es da genau? So

13:02

weit wir wissen, geht es bei den

13:05

Migranten, der da hätte verhaftet werden sollen,

13:07

um einen Mexikaner. Das schreibt eine lokale

13:09

Zeitung in Milwaukee. Er war

13:11

wegen eines verhältnismäßig kleinen

13:13

Vergehens vorgeladen, dass nichts mit

13:15

dem Umstand zu tun

13:17

hat, dass er migrant ist.

13:19

Hier scheint sich speziell

13:21

in Milwaukee ein Muster abzuspielen.

13:23

Offenbar sind diese Bundesbeamte

13:25

nicht zum ersten Mal in

13:27

diesem Gerichtsgebäude aufgetaucht, um

13:29

dort quasi papierlosen Migranten abzupassen.

13:31

Das hat zu Kritik

13:33

geführt, das gehe nicht an,

13:36

dass man Leute verhaften

13:38

würde, die da im Gericht

13:40

auftauchen. Und das muss

13:42

man auch einfügen in

13:44

ein größeres Muster. Die Trump

13:46

-Regierung ist auf Kollisionskurs auch

13:48

mit lokalen Behörden, besonders

13:50

in demokratisch regierten Städten, sogenannte

13:52

Sanctuary Cities, die sind

13:54

in den Augen Zulacks gegenüber

13:56

Migranten und dieser Konflikt

13:58

nun mit dieser Richterin. Diese

14:01

Verhaftung, würde ich sagen, ist

14:03

in dieser Kollision eine klare Eskalation.

14:05

Sie haben das angesprochen. Die Trump

14:07

-Regierung hat gerade in der Migrationspolitik

14:09

über die letzten Wochen und Monate

14:12

immer wieder ausgelotet, wie weit sie

14:14

gehen kann, ohne von einem Gericht

14:16

gestoppt zu werden. Wie ist

14:18

diese Festnahme in diesem Kontext einzuordnen? Wir

14:21

müssen sagen, diese Richter, die hier

14:23

verhaftet wurde, die hat keinen Fall

14:26

verhandelt, in dem es um illegale

14:28

Migration ging. Es ging um etwas

14:30

anderes. Aber ja, die US -Regierung

14:32

von Donald Trump ist auf Kollisionskurs

14:34

mit den Bundesgerichten. zum

14:37

Beispiel eine Aufforderung erhalten einen

14:39

Mann aus einem Gefängnis in

14:41

El Salvador zurückzubringen. Vom obersten

14:43

Gerichtshof in den USA ist

14:45

diese Aufforderung bis jetzt nicht

14:47

nachgekommen. Das heißt, wir sehen

14:49

hier eine Regierung, die auch

14:51

Richter beschimpft, die nicht genehm

14:54

sind. Und in den

14:56

USA ist schon lange die Frage,

14:58

wie weit die Bundesregierung bereit ist,

15:00

zu gehen gegenüber Gerichten. Und

15:03

mir scheint, diese Verhaftung müssen

15:05

wir hier einordnen, dass die

15:07

Bundesregierung auch bereit ist, das

15:09

in der Öffentlichkeit auszutragen, zeigt,

15:11

dass FBI -Direktor Cash Patel die

15:13

Verhaftung dieser Richterin in Wisconsin

15:15

auf Twitter verkündet hat, er hat

15:18

das später wieder gelöscht. Aber

15:20

es zeigt sich hier langsam

15:22

ein Gesamtbild, ein Mosaik, dass

15:25

die Trump -Regierung bereit ist,

15:27

mit Richtern auf allen Ebenen

15:29

des Bundes auf Koalitionskurs zu

15:31

gehen und sogar Richterinnen zu

15:33

verhaften. Vielen Dank für

15:35

diese Informationen und Einschätzungen,

15:37

USA -Korrespondent Andrea Christen. Das

15:43

ist das Echo der Zeit

15:45

auf Radio SRF. Bei uns

15:47

geht es weiter mit im

15:50

wahrsten Sinne hochfliegenden Ideen, um

15:52

die Schweizer Notfallkommunikation krisenfester zu

15:54

machen. Mit Erklärungen, warum

15:56

die Kurdinnen und Kurden in der

15:58

Türkei neuerdings die Nähe zu

16:00

Präsident Erdogan suchen. Mit

16:02

den Gedanken von Sudanesinnen und

16:04

Sudanesen in der Schweiz angesichts

16:06

des brutalen Krieges in ihrer

16:08

Heimat. Und mit einem Besuch

16:10

in der Atacama -Wüste, der

16:12

MEKA für internationale

16:14

Weltraumforschung auch in geopolitisch

16:16

angespannten Zeiten. Morgen

16:22

wird Papst Franziskus beerdigt.

16:24

Zu den Feierlichkeiten reisen

16:26

zahlreiche Staatsgäste nach Rom

16:29

und auch Hunderttausende Gläubige.

16:32

Und schon bald darauf beginnt

16:34

die Wahl des neuen Papstes

16:36

das Konklave. Irgendwann zwischen dem

16:38

5. und 10. Mai werden

16:40

sich die wahlberechtigten Kardinele dafür

16:42

in die Sikstinische Kapelle zurückziehen. Sobald

16:45

Wasser Rauch aufsteigt, ist ein

16:47

neuer Papst gewählt. Der

16:50

österreichische Theologe und Priester

16:52

Paul -Michal Zulehner gilt als

16:54

pointierter Kommentator der Geschehnisse innerhalb

16:56

der katholischen Kirche. Ich

16:59

wollte von ihm zuerst wissen, nach

17:01

welchem Prozedere diese Wahl genau

17:03

abläuft. Das ist eine alte

17:05

Tradition, noch nicht so alt

17:07

wie die Kirche selber natürlich, sondern

17:09

eher aus der Mittelalter. Man

17:12

wollte, dass ein Papst auch

17:14

Züge gewählt wird und als es

17:16

einer Stadt einmal zu lange

17:18

gedauert hat, hat man die Kardinele

17:20

schlicht eingesperrt. dass Essen

17:23

reduziert, bis sie endlich fertig

17:25

waren. Das ist das sogenannte

17:27

verschlossene Raum, Konklave, also mit

17:29

einem Schlüssel zugesperrt. Und so

17:31

wird ja auch dieses Konklave

17:34

beginnen, in dem

17:36

gesagt wird, extra Omnes, also alle

17:38

raus, die nichts verloren haben.

17:40

Bei der Wahl, es bleiben dann

17:42

nur die Kardinelle drinnen und

17:44

in Ruf und Reichweite eine Bewachung

17:46

und ärztliche Hilfe. Sie

17:48

haben diesen Prozess, das

17:51

Konklave, als eine Erfindung des

17:53

Mittelalters beschrieben. Und

17:55

tatsächlich, Sie selbst sagen, dieser Prozess

17:57

der Papstwahl gehöre ins Mittelalter. Was

18:00

stört Sie denn am Konklave, wie es

18:02

heute durchgeführt wird? Ich habe

18:04

viele Stimmen in der

18:06

letzten Zeit gehört, vor allem

18:08

zu der ganz sensiblen

18:10

Frauenfrage, wo Papst Franziskus ja

18:12

wirklich kein Vorreiter

18:14

gewesen ist und viele Frauen ja

18:17

auch auf der Synode und bei

18:19

den Beschlüssen der Synode unzufrieden gewesen

18:21

sind. Aber von all diesen

18:23

Frauen habe ich erstaunlicherweise kein

18:25

einziges Mal gehört, dass

18:27

sie unzufrieden seien damit, dass

18:30

jetzt 153 Männer beisammen

18:32

sind, die wieder einen Mann

18:34

wählen. Die Frage ist, könnte

18:37

man nicht bei einer Wahlversammlung?

18:39

wie etwa bei der Synodalen

18:41

Weg der Weltkirche oder der

18:43

Synode der Weltkirche, nicht auch

18:45

Frauenberufen in die Beratung und

18:47

in die Entscheidung, weil

18:50

sie im Grunde genommen genauso

18:52

gleiche Würde haben wie jeder

18:54

Amtsträger, nur dass die Amtsträger

18:56

eben noch zusätzlich die Aufgabe

18:58

haben, um das Wohl des

19:00

Evangeliums zu sorgen. Also Sie

19:02

propagieren im Grunde einen inklusiveren

19:04

Prozess, um diese Papstwahl durchzuführen.

19:07

Also wenn ich ein bisschen

19:09

radikal denke, der Babst hat

19:11

die Weltkirche dezentralisiert. um sie

19:13

näher an die Kulturen, näher

19:15

an die Kontinente heranzuführen. Und

19:17

jetzt bilden sich natürlich in der

19:20

nächsten Zeit so etwas, was Ivo

19:22

Führer von St. Gallen zum Beispiel,

19:24

der lange bei dem Verbund

19:27

der Europäischen Bischofkonferenzen gearbeitet hat,

19:29

gemeint hat, man könnte Patriarchate

19:31

schaffen jetzt. Also ein Patriarchat

19:33

der katholischen Kirche in Lateinamerika,

19:35

eines in Europa, eines in

19:37

Asien, eines in Afrika zusammen

19:39

mit Madagaskar. Warum kann

19:41

man sich da nicht vorstellen, dass

19:43

auf diesen Kontinenten die Versammlungen,

19:46

die ja dann auch mit Frauen

19:48

und Männern, die getauft sind

19:50

und noch nicht ordenniert sind, beschickt

19:52

werden, dass sie sagen,

19:54

wen delegieren wir jetzt

19:56

zu einer Papstwahl in Rom?

19:59

Und dann wird gemeinsam

20:01

eben eine solche Papstwahl durchgeführt

20:03

anstelle des mittelalterlichen Konglabes.

20:05

Das wäre viel. kirchlicher Synodaler

20:07

und ich glaube, dass

20:09

eine solche Entwicklung sicherlich in

20:12

der nächsten Zeit einmal

20:14

wenigstens diskutiert werden wird. Lebt

20:16

die katholische Kirche nicht aber

20:18

auch von diesen sehr öffentlichkeitswirksamen Ritualen,

20:20

wie das Konklave, wie es

20:23

aktuell durchgeführt wird? Eines ist? Natürlich,

20:26

der Film Konklave

20:28

würde in diese Richtung gut argumentieren,

20:30

ich habe den übrigens super

20:32

gefunden, aber ich kann mir

20:34

ja genauso vorstellen, dass man

20:36

dann diese Menschen, die delegiert sind,

20:38

genauso in die sikstinische Kapelle

20:41

einsperrt und sagt alle übrigen, die

20:43

nicht wählen raus und es

20:45

gibt keine Hände und nichts dergleichen.

20:47

Und auch Frauen können sich

20:49

bunt anziehen, wenn sie aus Lateinamerika

20:51

kommen oder anderswoher kommen. Also

20:53

die Fahrpracht geht nicht verloren,

20:55

wenn es nicht nur das Kardinalsrot

20:58

sein wird. Was würde es

21:00

in Ihrer Meinung nach genau bewirken, wenn

21:02

eben nicht mehr die Kardinele, sondern

21:04

diese Delegierten der verschiedenen Kirchen für die

21:06

Papstwahl zuständig werden? Es

21:08

wäre eine Bereicherung. durch

21:10

die Vielfalt. Das ist genau

21:12

das Programm gewesen vom

21:14

Papst Franziskus, dass wir sagen,

21:17

Uniformität ist eigentlich ein

21:19

Verlust an Reichtum und Vielfalt.

21:21

Die Weltkirche besteht aus

21:23

so vielen wunderbaren Kulturen, aus

21:25

Frauen und Männern, aus

21:27

Menschen mit anderen sexuellen Orientierungen.

21:30

Und wenn man diesen Reichtum jetzt zu

21:32

... Gunsten der katholischen Weltkirche nutzbar

21:34

macht, fruchtbringend macht. Warum sollte das der

21:36

katholischen Kirche schaden? Ich sehe da

21:38

überhaupt kein Hindernis und ich glaube, dass

21:40

es auch so kommen wird, weil

21:43

im Grunde genommen die Kirche eine Kirche

21:45

von und für alle ist und

21:47

nicht nur eine Kirche der Ordinierten. Sie

21:49

haben gesagt, Sie gehen davon aus,

21:51

dass zumindest die Diskussion über einen solchen

21:53

Ablauf, das die kommen wird in

21:55

der nächsten Zeit, sind Sie also der

21:58

Meinung, die katholische Kirche, wie sie

22:00

heute dasteht, ist für eine solche Änderung

22:02

bereit? Jetzt

22:07

auch nach der Synode. Es wird

22:09

vollkommen klar sein, dass wir in

22:11

der Schweiz schon lange üblich Bischöfe

22:13

gewählt werden und dass das Kirchenvolk

22:15

auch an der Wahl eines Bischofs

22:17

beteiligt werden wird. Dass es Synoden

22:20

gibt in den Diözesen oder Regional,

22:22

wo auch Frauen und Männer natürlich

22:24

auch mitberaten und das ist noch

22:26

ein Streit, inwieweit sie auch mitentscheiden

22:28

können. Und wenn das

22:30

jetzt auf diesen Ebenen schon bis

22:33

zu den Bischofskonferenzen völlig klar

22:35

ist und nur noch kirchenrechtlich zugebunden

22:37

werden muss, warum soll das

22:39

nicht eines Tages auch die Wahl

22:41

des Papstamtes erreichen? Also im

22:43

Grunde geht es um eine Demokratisierung

22:45

der katholischen Kirche. Ja,

22:47

ich würde fast noch ein

22:49

bisschen mehr sagen, eine Synodalisierung,

22:51

weil für mich Synodalität, das

22:53

heißt die Beteiligung aller, aufgrund

22:55

des Hinhörens auf den eigentlichen

22:58

Schäf der Kirche, den Heiligen

23:00

Geist, es soll keine Verlierer

23:02

geben, wie in der Demokratie,

23:04

wo man, meinetwegen, mit zwei

23:06

Stimmen Mehrheit, man sieht das

23:08

in Amerika jetzt, ein Land

23:11

auch ruinieren kann, es soll

23:13

sozusagen nicht eine Art Demokratie

23:15

sein, es bleibt die Kirche

23:17

immer noch das Vollgottes. eine

23:19

Theokratie, aber man kann demokratische

23:21

Züge der qualifizierten Beteiligung natürlich

23:24

einbauen", sagt der Theologe und

23:26

Autor Paul -Michal Zulina. Letzte

23:29

Woche haben starke Regenfälle

23:31

und Schneeteile des Wallis von

23:33

der Umwelt abgeschnitten. Das

23:36

Mobilfunknetz fiel aus und

23:38

sogar einige Antennen des Sicherheitsfunknetzes

23:40

der Behörden, genannt Polycom,

23:42

funktionierten Überstunden nicht mehr. Expertinnen

23:45

und Experten fordern jetzt

23:47

vom Bund, die Infrastruktur zu

23:49

verbessern, um auch in

23:52

Notlagen und Krisen gesicherte Kommunikationsnetze

23:54

zu haben. Die

23:56

Schweiz soll dafür sogar eigene Satelliten

23:58

ins All schießen. Tobias

24:00

Gasser Was brauchen Menschen in

24:02

einer Notlage? Essen, Wasser, Schutz

24:04

und Wärme sowie Strom und ein

24:06

WLAN für das Smartphone. Informationen

24:09

von Angehörigen und Handlungsanweisungen

24:11

von den Behörden sind

24:13

in einer Krisensituation wichtig.

24:16

Wenn Kommunikationsnetze zusammenbrechen, kann

24:18

das gar lebensbedrohlich

24:20

werden. Antennen am Boden

24:22

sind verletzlich, Antennen können beschädigt

24:24

werden oder sie funktionieren nicht,

24:26

weil der Strom ausfällt. Das

24:28

zeigten die Unwetter im Wallis,

24:30

sowohl das Mobilfunknetz, wie das

24:33

Sicherheitsfunknetz der Einsatzkräfte Polykom, waren

24:35

über Stunden unterbrochen. Die

24:37

ehemalige Mittelnationalrätin Ida Glanzmann ist

24:39

Präsidentin der eidgenössischen Kommission für

24:41

Telematik im Bereich Rettung und

24:43

Sicherheit. Sie sei

24:46

überrascht gewesen, dass auch die

24:48

Polykom -Antennen im Wallis ausgefallen sind.

24:50

Mit Polycom haben ja die

24:52

ganzen Blaulichtorganisationen ihre Kommunikationsnetze und

24:54

wenn die dann auch ausfallen,

24:56

weiß ich nicht, wie man

24:59

dann die Notfälle überhaupt noch

25:01

bearbeiten kann oder wie man

25:03

dann wirklich noch eine gesicherte

25:05

Kommunikation in Krisen machen kann.

25:07

Volker Gass ist Professor an

25:10

der ETH Lausanne und leitete

25:12

dort mehrere Jahre die Weltraumforschung.

25:14

Er ist überzeugt, mit Satellitenkommunikation

25:16

hätte es keine Netzhausfälle im

25:18

Wallis gegeben. Satelliten -Kommunikation ist

25:21

wenig abhängig von Boden -Elementen, von

25:23

Boden -Systemen und auch also

25:25

von dem Wetter, das es

25:27

auf der Erde ist. Aus

25:29

dieser Perspektive wäre eine Satelliten -Kommunikation

25:32

oder ein Backup -System über

25:34

Satelliten eine Lösung gewesen, die

25:36

zum Beispiel geholfen hätte jetzt

25:38

bei den Unwettern im Wallis.

25:40

Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel

25:43

Starlink, das Satelliten -Kommunikationssystem von Elon

25:45

Musk. Volker Gas plädiert

25:47

hingegen für ein schweizerisches

25:49

Satelliten -Kommunikationsnetz im All. wenn

26:02

jemand anders mehr zahlt oder

26:04

wichtiger ist, dass wir dann

26:06

quasi an zweiten Platz bestellt

26:08

werden. Gast schlägt zwei Modelle

26:10

vor. Das eine wäre mit

26:12

zwei Satelliten in großer Höhe,

26:14

fix, geostationär, über der Schweiz

26:16

positioniert. Der Nachteil wäre eine

26:18

leicht verzögerte Kommunikation. Oder 30

26:20

bis 40 Satelliten in tiefer

26:22

Höhe, so wie das Starlink

26:24

-System. Die Schweiz ist eine

26:26

Weltraumnation mit eigenen Satelliten, zu

26:28

welchen Kosten? Gass sagt, diese seien

26:30

in den letzten Jahren massiv

26:32

gesunken, so dass Satelliten auch für

26:34

Länder wie die Schweiz erschwinglich

26:36

werden. oder

26:47

des Umfangs des Systemes, wie

26:49

viel Gebraucher gleichzeitig, wie viel

26:51

Daten man übertragen würde.

26:53

Eine halbe Milliarde Frankeninvestitionskosten. Beim

26:55

Nachfolgeprojekt von Polycom, MSK

26:57

genannt, plant der Zeiterbund nur

27:00

mit Antennen am Boden,

27:02

Kostenpunkt hier, 3 Milliarden Franken.

27:04

Satelliten sind also finanziell

27:06

greifbar geworden. Die Präsidentin der

27:08

Telematik -Kommission für Rettung und

27:11

Sicherheit, Ida Glanzmann, fordert

27:13

vom Bund, Satelliten -Kommunikation endlich

27:15

in die Planung aufzunehmen. Unsere

27:17

Kommission hat sich auch

27:19

dementsprechend geäußert und hat dem

27:22

Bundesamt für Bevölkerungsschutz einen

27:24

Brief geschrieben und gesagt, dass

27:26

bei der MSK das

27:28

System, das dann Polycom

27:31

ablösen wird, dass dort

27:33

die Satellisenkommunikation unbedingt mit

27:35

einbezogen werden muss. Das

27:37

zuständige Bundesamt für Bevölkerungsschutz

27:39

äußert sich in einer

27:41

Stellungnahme zurückhaltend. Eine Einführung

27:43

müsse sorgfältig geprüft werden.

27:45

Diesbezüglich sind verschiedene Aspekte

27:47

wie verfügbare Dienste für

27:50

die Einsatzkräfte, Verfügbarkeit, Vertraulichkeit

27:52

und die Auslandsabhängigkeit des

27:54

Betriebs zu beachten. Das

27:56

Bundesamt für Bevölkerungsschutz beobachtet

27:59

im internationalen Kontext die

28:01

technischen Möglichkeiten. Noch

28:03

ist nichts entschieden, doch die Fachleute

28:05

sind sich sicher, Satelliten sind

28:07

zwingend für die Kommunikation, während Katastrophen

28:10

und Notlagen. Der

28:20

türkische Präsident Recep Tayyip

28:22

Erdogan steht unter Druck. Seit

28:24

er im März den

28:27

beliebten Istanbuler Oberbürgermeister Ekrem Imamoglu

28:29

verhaften ließ, erschüttern Demonstrationen

28:31

und Beukott -Aktionen das Land. Erstaunlicherweise

28:35

nur halbherzig mit dabei

28:37

ist da die Kurdenpartei DEM,

28:39

denn die Kurden und

28:41

Kurden verhandeln zurzeit mit Erdogan.

28:44

Es geht um einen Frieden

28:46

zwischen der kurdischen Terrororganisation PKK

28:48

und dem türkischen Staat. Und

28:50

im Gegenzug wohl um eine

28:52

weitere Amtszeit für Erdogan. Susanne

28:54

Güsten berichtet aus Istanbul. Jahrelang

28:57

war PKK -Chef Abdullah Öcalan

28:59

auf der Gefängnisinsel Imralle

29:02

von der Öffentlichkeit isoliert. Zeitweise

29:04

argwöhnten seine Anhänger sogar, er sei

29:06

nicht mehr am Leben. Doch

29:08

seit der Jahreswende setzt die

29:10

türkische Küstenwache öfters Besucher über

29:13

auf die Insel im Marmara

29:15

-Mehr, auf der Örgerland seit

29:17

26 Jahren einsetzt. Eine

29:19

Delegation der legalen Kurdenpartei DEMM

29:21

durfte ihnen dieser Woche schon

29:23

zum vierten Mal auf im

29:25

Ralle besuchen, um die Bedingungen

29:27

für einen Frieden mit dem

29:29

türkischen Staat nach 40 Jahren

29:31

Krieg auszuarbeiten. Die

29:33

Friedensbemühungen würden gut vorankommen.

29:36

sagte Verhandlungsführerin Pervin Buldern

29:38

von der DEM anschließend. Wir

29:42

haben heute etwa zweieinhalb Stunden

29:44

mit Herrn Öcalan sprechen können.

29:46

Öcalan betonte, dass er gute

29:48

Hoffnung für diesen Friedensprozess sei

29:51

und sich weiter für sein

29:53

gelingen Einsätze. Erst

29:55

letzte Woche waren Buldern

29:57

und ihre Delegation von Staatspräsident

29:59

Recep Tayyip Erdogan empfangen

30:02

worden. Das erste Treffen des

30:04

Präsidenten mit kurdischen Politikern

30:06

seit vielen Jahren. In

30:08

einer Ansprache wandte sich Erdogan an

30:10

die Öffentlichkeit. Militärisch

30:15

haben wir die Terroristen in

30:17

der Türkei neutralisiert. Mit grenzüberschreitenden

30:19

Operationen in Syrien und im Nordirak

30:21

haben wir sie an der Quelle

30:23

ausgetrocknet. Jetzt treten wir in eine

30:25

neue Phase ein. Wir wollen

30:27

den Bruderkampf beenden und die Brüderlichkeit

30:30

stärken, um den Terrorismus in der

30:32

Türkei zu tilgen. Nach

30:37

dem bisherigen Stand der Verhandlungen

30:39

soll die PKK ihre Waffen

30:42

niederlegen und sich auflösen. Im

30:44

Gegenzug soll der türkische Staat

30:46

dafür sorgen, dass die kurdische

30:48

Minderheit mehr politische Rechte in

30:50

der Türkei bekommt und dass

30:53

zehntausende PKK -Anhänger aus türkischen

30:55

Gefängnissen entlassen werden. Über

30:57

konkrete Schritte werde noch

30:59

gesprochen, sagt Verhandlungsführerin Pervin

31:01

Buldan. Wir

31:04

werden uns demnächst mit dem Justizminister

31:06

treffen, um das zu besprechen. Dann

31:08

werden wir wahrscheinlich noch ein weiteres Treffen

31:10

mit Öncalan auf Imraler haben. Wir

31:12

rechnen damit, dass dieser Friedensprozess

31:14

in wenigen Monaten abgeschlossen wird,

31:16

voraussichtlich Ende Juni. Ein

31:20

Ende des Krieges mit der

31:22

PKK nach über 40 Jahren

31:24

und 10 .000 Toten. Das

31:26

würden viele Türken unterstützen, sagt

31:29

der regierungskritische Journalist Murat

31:31

Yedkin. Auch wenn es Anlass

31:33

zu Misstrauen gebe. Wir

31:37

sind uns alle im Klaren darüber,

31:39

dass die Regierung sich davon eigene Vorteile

31:41

erwartet, vor allem eine weitere Amtszeit

31:43

für Erdogan. Das wissen wir

31:45

alle. Aber ein Ende des

31:47

Blutvergießens ist dennoch wünschenswert. Erdogan

31:52

will bei der nächsten Präsidentschaftswahl in

31:54

drei Jahren wieder an... Verfassung

31:56

verbietet allerdings eine weitere

31:59

Amtszeit. Das Verbot

32:01

gilt jedoch nicht, wenn das

32:03

Parlament vorzeitige Neuwahlen ausruft. Die

32:05

nötige Mehrheit dafür könnte Erdogan

32:08

mit den Stimmen der kurdischen

32:10

Abgeordneten erreichen. Deshalb

32:12

wolle die Regierung die Kurden

32:14

auf ihre Seite ziehen, vermuten viele

32:16

Beobachter in der Türkei. Dafür

32:18

könnte es allerdings schon zu

32:20

spät sein, meint der unabhängige Kommentator

32:23

Ruschen Csakke. Die

32:28

Kurden wollen ihre eigenen Probleme lösen,

32:30

nicht die von Erdogan. Und der ist

32:32

geschwächt. Er hat sehr ein Rückhalt

32:34

verloren. Früher war Erdogan

32:36

stark, die Kurden waren schwach, aber

32:38

jetzt haben sich die Gewichte verschoben.

32:40

Konkret haben die Kurden ihre Forderungen

32:42

an Erdogan noch nicht veröffentlicht. Doch

32:44

in den Umfragen kommt Erdogan bereits

32:46

unter Druck von rechtsnationalistischen Wählern. Die

32:49

lehnen Zugeständnisse an die

32:51

Kurdenbewegung ab. Für den Staatspräsidenten

32:53

ein weiteres Problem, denn

32:55

auch die Verhaftung des Bürgermeisters

32:57

von Istanbul und die schlechte Wirtschaftslage

32:59

drücken auf seine Zustimmungsrate bei

33:02

den Wählern. Seit

33:04

zwei Jahren schon tobt im

33:06

Sudan ein grauenhafter Krieg zwischen der

33:08

Armee und den Milizen der

33:11

Rapid Support Forces. Der

33:13

Krieg hat für die Zivilbevölkerung unendlich

33:15

viel Leid gebracht. Er gilt derzeit

33:17

als die schlimmste humanitäre Krise der

33:19

Welt. Schätzungen gehen

33:21

von 10 .000 Toten aus,

33:24

Millionen wurden vertrieben, viele

33:26

sind mangelernährt, nicht Regierungsorganisationen

33:28

berichten von Vergewaltigungen und

33:30

sexueller Gewalt in unvorstellbarem

33:32

Ausmaß auch an Kindern.

33:36

Die Situation im Land im Nordosten

33:38

Afrikas beschäftigt auch die Sudanesinnen und

33:40

Sudanesen, die in der Schweiz

33:42

leben. In Landredaktor Elma Plotzer

33:44

hat mit zwei von ihnen gesprochen.

33:48

Seine alte Heimat ist über

33:50

4 '000 Kilometer entfernt und erlebt

33:52

schon seit 34 Jahren in

33:54

der Schweiz. Aber in seinen

33:56

Gedanken ist El -Wathik El -Josoli

33:58

häufig bei den Menschen im

34:00

Sudan. Die Leute, die

34:02

in Sudan geblieben sind, weil sie sind

34:04

gesungen, weil finanziell können sich das

34:06

nicht leisten zu fliehen. Und

34:08

man denkt jeden Tag mindestens

34:11

einmal, zweimal, dreimal an diesen

34:13

Leuten, wie es ihnen geht.

34:16

Ein Teil seiner Familie ist direkt

34:18

betroffen vom Krieg. Einige Verwandte

34:20

leben noch im Sudan. Ein

34:22

Onkel und eine Tante sind beim

34:24

Versuch, aus dem Land zu fliehen, ums

34:27

Leben gekommen. Seinen betagten

34:29

Vater und seinen beiden Schwestern ist

34:31

hingegen die gefährliche Flucht durch

34:33

die Wüste gelungen. Sie leben jetzt

34:35

im Nachbarland Ägypten. Was sie

34:37

aber zuvor in ihrem Wohnquartier in

34:39

der sudanesischen Hauptstadt Khartoum erlebt

34:42

haben, können sie nicht mehr vergessen.

34:44

Die haben gesehen, die Leichen, die

34:46

auf der Straße liegen. Die

34:49

haben gehört, die Kämpfe, das haben

34:51

sie. Und natürlich,

34:53

dass es Angst

34:55

bleibt, dass es

34:57

Trauma. Traumatische Erfahrungen

34:59

haben auch viele Freunde und

35:01

Verwandte von Mohanad Abu Shok

35:04

gemacht. Er selber kam als kleines

35:06

Kind Anfang der 90er Jahre in die

35:08

Schweiz, weil seine Eltern vor

35:10

dem damals im Sudan herrschenden

35:12

Regime geflüchtet waren. Mittlerweile ist

35:14

er Arzt, hat in Zürich

35:16

die medizinischen Einrichtungen des Sozialwerks

35:19

von Pfarrer Sieber geleitet und

35:21

vor zwei Wochen ist er

35:23

nach Kenia gereist, um eine

35:25

Fortbildung zum Tropenmediziner zu machen.

35:28

Dort erreichen wir ihn telefonisch

35:30

und Mohanad Abu -Shok sagt,

35:33

die Situation im Sudan mache ihn

35:35

traurig. Die Perspektiven

35:37

sind ziemlich düster und

35:39

versuchen uns an irgendwelche

35:41

Hoffnungsschimmer zu klammern. Es

35:43

ist ziemlich schwierig, diese zu finden.

35:46

Also die Situation fliegt schon ziemlich auf

35:48

die Psyche. Alle Soudanesen,

35:50

die im Ausland in der Diaspora

35:52

leben, aber auch natürlich ist die

35:54

Situation sehr schwierig für die Verwandtschaft

35:56

vor Ort vor allem. Per WhatsApp

35:58

hat Mohanad Abu Shog regelmäßig Kontakt

36:00

zu seinen Angehörigen im Sudan. Von

36:03

ihnen hört er, dass es immer

36:05

mehr Fälle von Malaria und von Kohlera

36:07

gebe, was ihm große Sorgen bereitet. Und

36:10

er versuche von außen zu

36:12

helfen, soweit das möglich sei. Jede

36:14

Sudanese hilft und

36:16

unterstützt die Verwandtschaft.

36:19

Jede sudanesische Person

36:21

hat ... die

36:23

abgehauen sind, werden mit

36:25

finanziellen Mitteln unterstützt. Alle

36:27

Soudanesinnen haben auch Verwandte

36:30

im Inland. Und

36:32

dorthin kann man auch Geld schicken. Beispielsweise

36:34

über den Finanztransferdienst von

36:36

Western Union und über gewisse

36:38

Handyanbieter sei das möglich,

36:40

wenn auch etwas kompliziert. Helfen

36:43

will auch Eluathik Eljosoli. Er

36:45

ist als junger Mann in die

36:47

Schweiz gekommen, um hier zu

36:49

studieren. Heute ist er

36:51

Wirtschaftsinformatiker und Schweizer Bürger. Vor

36:54

bald zwei Jahren ist er

36:56

mit einigen Mitstreiterinnen und Mitstreitern aktiv

36:58

geworden. Da haben

37:00

wir uns getroffen aus Sudanesen.

37:02

Es führendlich sehr gut. Das

37:04

war an einem Fest, hat

37:07

HaFest, das ist

37:09

das Opferfest. Und dann

37:11

haben wir uns getroffen in Zürich und

37:13

haben wir über die Lage diskutiert. Und

37:16

wir haben uns entschieden, dass wir

37:18

nicht etwas müssen. Wir können einfach nicht

37:20

nur so schauen. Sie

37:22

gründeten den Verein Sudanese

37:24

Swiss Charity, der – und

37:26

das ist dem Gründungsteam

37:28

wichtig – politisch neutral ist.

37:30

An Veranstaltungen sammeln sie

37:32

Spenden für humanitäre Projekte. Wir

37:35

gestalten z .B. Bazaars

37:37

oder Veranstaltungen, wo wir

37:39

Essen z .B. verkaufen, wo

37:41

wir auch informieren. Aber

37:43

wir arbeiten sehr eng

37:46

mit an der Kante

37:48

Hilfsorganisationen. Zum Beispiel dem

37:50

Uno Flüchtlingshilfswerk UNHCR, damit

37:52

eine professionelle Hilfeleistung vor

37:55

Ort gewährleistet sei. Die

37:57

Not ein wenig lindern und

37:59

dafür sorgen, dass der schlimme Krieg

38:01

auch hierzulande nicht in Vergessenheit

38:03

gerät. Das ist das,

38:05

was viele Sudanesinnen und Sudanesen

38:08

in der Schweiz gerade umtreibt. Ihre

38:10

Stimme aufgezeichnet hat Inland

38:13

-Redaktor Elmar Plotzer. Der

38:23

Weltraum. Er

38:29

fasziniert die Menschheit seit

38:31

jeher. Die Wissenschaft sucht in

38:33

den Weiten des Alls

38:35

nach unentdeckten Welten und nach

38:37

Antworten auf die ganz

38:39

großen Fragen des Lebens. Immer

38:42

wieder und nicht zuletzt

38:44

aufgrund der aktuellen Zerwürfnisse in

38:46

der Geopolitik ist auch

38:48

die militärische Bedeutung der Weltraumforschung

38:50

Thema. Doch heute

38:52

ist die internationale Astronomie

38:54

mehr ein Miteinander als ein

38:56

Gegeneinander. In den

38:58

meisten Fällen jedenfalls. Das zeigt

39:00

die Reportage unserer Südamerika -Korrespondente

39:02

in Theresa Delgado. Sie

39:05

war für uns dort, wo

39:07

weltweit die meisten Teleskope stehen, in

39:09

der chilenischen Wüste. Mit

39:12

dem Auto geht es durch

39:15

die chilenische Atakama -Wüste. Hier sieht

39:17

es aus wie auf dem Mond.

39:19

Der Blick aus dem Fenster

39:21

zeigt Kargeberge, Krater und Steine, die

39:23

an Meteoriten erinnern. Laut Astronomen

39:25

herrschen nirgendwo auf der Welt günstigere

39:27

Bedingungen für die Beobachtung der

39:29

Sterne als in der Atacama -Wüste

39:31

in Chile. Es ist der trockenste

39:33

Ort der Welt. Es gibt

39:35

kaum Wolkenbildung. In der Wüste

39:37

ist es nachts zappenduster. Es

39:39

gibt auch kaum Lichtverschmutzung. Und die

39:41

Höhenlage der Kargenberge lässt die

39:43

Sterne zum Greifen nah erscheinen. Schätzungen

39:46

zufolge verfügt Chile über

39:49

mehr als die Hälfte der

39:51

weltweiten Astronomie -Infrastruktur. China,

39:53

die USA und Russland, sie

39:55

alle haben hier Observatorien. Europa

39:57

baut in der Atacama -Wüste

39:59

gerade das größte Teleskop der

40:01

Welt, das Extremely Large Telescope.

40:03

Gebaut wird es von der

40:05

europäischen Südsternwarte ESO, bei der

40:07

auch die Schweiz Mitglied ist. Wir

40:10

halten an, weil das Radio -Telefon bietet.

40:13

Gleich geht die Sonne unter.

40:15

Für die Astronomen der

40:17

europäischen Südsternwarte heißt das Schichtwechsel.

40:22

Der Techniker hat nichts Außergewöhnliches

40:24

zu melden. Er übergibt an

40:26

den Kollegen, der Nachtschicht hat

40:28

und wünscht gute Nacht. Das

40:31

Extremely Large Telescope muss zwar

40:33

noch fertig gebaut werden, aber

40:35

hier in der Atacama -Büste

40:37

gibt es bereits Dutzende andere

40:39

Teleskope. Alleine die europäische Südsternwarte

40:41

hat mehr als 40. Das

40:44

bisher größte, heißt Very Large

40:46

Telescope, sehr großes Teleskop. Im

40:49

Kontrollraum des Very Large Telescope arbeitet

40:51

die deutsche Astronomin Linda Schmidtobreig. Ich

40:53

habe 105 Nächte, die ich im

40:55

Jahr hier auf dem Berg arbeiten

40:57

muss, wo ich also Arbeit für

40:59

die astronomische Gemeinschaft, die halt die

41:01

Teleskop benutzt, mache. Und

41:03

die restliche Zeit bin ich in

41:05

Santiago, in unserem Büro, wo ich

41:07

dann an meiner eigene Wissenschaft arbeite.

41:10

sagt Linda Schmittobreig. Damit Astronominnen wie

41:12

sie nach zwach bleiben, sind

41:14

über Radio Funke immer wieder Warnsignale

41:16

zu hören. Eine Trillerpfeife zum Beispiel. Die

41:19

europäische Südsternwarte versteht sich als

41:21

Dienstleisterin. Das heißt, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

41:23

aus aller Welt dürfen die

41:25

europäischen Teleskope benutzen. Sie bewerben sich

41:27

mit einem Forschungsantrag. Ein Komitee

41:29

der Sternwarte sucht die spannendsten Bewerbungen

41:31

aus und dann setzen Astronominnen

41:33

wie Linda Schmidtobreig die Aufträge der

41:35

Forschenden um und schicken ihnen

41:37

die Bilder und Daten des Teleskops.

41:39

Das Very Large Telescope ist

41:41

gefragt, die Antragsliste lang. Der größte

41:43

Teil kommt aus Europa, aus

41:45

Europa und aus Chile auch. Aber

41:48

ESO ist generell offen für

41:50

Wissenschaftler aller Welt. Viele renommierte Unis,

41:52

aber es sind auch Leute

41:54

von Universitäten, die ganz unbekannt sind.

41:56

Viele Studenten auch, die für

41:58

ihre Doktorarbeit z .B. Zeit beantragen.

42:00

Astronomen aus Europa und der Schweiz

42:03

haben als Mitfinanzierer der Teleskopevorrang

42:05

und auch Forscher aus Chile, wo

42:07

sich das Very Large Telescope

42:09

befindet. Doch auch Wissenschaftler aus China,

42:11

Russland und den USA können

42:13

die europäischen Teleskope benutzen. Wach

42:16

bleiben. Auf die Frage, ob da

42:18

nicht Gefahr bestehe, nebst Forschungszwecken auch

42:20

militärisch strategisch relevante Daten zu sammeln,

42:22

sagt Linda Schmidtobreik. Die Sachen werden

42:24

wissenschaftlich beurteilt von den Kommittees. Wir

42:26

benutzen Lasertechnik auch, um Sterne zu

42:28

simulieren, also um die Atmosphäre zu

42:30

korrigieren und so. Und da haben

42:32

wir als Europäische, wir können einfach

42:34

mit unseren Lasern, wir achten auf

42:36

Fluchtzeuge und so was, klar, dass

42:38

ja, aber ansonsten gibt es da

42:40

keine Beschränkungen. Während die amerikanischen

42:42

Kollegen, die müssen halt dann immer nachfragen,

42:44

dürfen wir jetzt in die Richtung Erlaubnis

42:48

einholen, müssen die Astronomen

42:50

von der amerikanischen Weltraumbehörde NASA,

42:52

jeweils beim Verteidigungsministerium der

42:54

USA. Schon

42:58

wieder ein Signal wach zu bleiben. Nicht

43:03

nur die europäische Südsternwarte und

43:05

die NASA haben Teleskope in der

43:07

Atacama -Wüste. Auch China und Russland

43:09

sind hier präsent. Punktuell

43:11

arbeiten die verschiedenen Länder

43:13

zusammen, sagt Eleonora Sani.

43:15

stellvertretende wissenschaftliche Leiterin des

43:17

europäischen Paranal Observatoriums. Manchmal

43:22

tauschen wir uns aus über unsere

43:24

Entdeckungen. Das ist aber stark

43:26

abhängig von der wissenschaftlichen Zusammenarbeit

43:28

innerhalb der verschiedenen Forschungsgruppen. Mit den

43:31

anderen Observatorien tauschen wir uns

43:33

manchmal auch über technische Probleme aus

43:35

und diskutieren zusammen Lösungsvorschläge. Da

43:37

gibt es manchmal Zusammenarbeit. Letztendlich

43:39

hätten alle ein Interesse daran,

43:41

neue, bewohnbare Planeten zu entdecken, sagt

43:43

Eleonora Sani. Die Observatorien seien

43:45

wichtig für die Wissenschaft. Die

43:50

Weltraumforschung wirkt heute mehr wie

43:52

ein Miteinander als wie ein

43:54

Gegeneinander, anders als zur Zeit

43:56

des Kalten Kriegs. Doch

43:58

ohne Risiko ist starke Präsenz

44:00

der Großmächte in der Atacama

44:02

-Wüste nicht, auch wenn Chiles

44:05

Regierung offen ist für solche

44:07

Auslandinvestitionen. Kritiker sagen, dass die

44:09

Teleskope nicht nur Sterne beobachten, sondern

44:11

auch Satelliten überwachen, Informationen

44:14

sammeln und militärische Weltraum

44:16

-Operationen unterstützen können. China

44:18

zum Beispiel durch Scant seinem

44:20

Observatorium in der Atakama -Wüste

44:23

alle 30 Minuten den gesamten

44:25

Himmel der Südhalbkugel. sei wichtig

44:27

für die nationalen strategischen Bedürfnisse

44:29

Chinas, sagt die Regierung in

44:31

Peking macht damit deutlich, dass

44:33

die Observatorien längst nicht nur

44:35

der Wissenschaft dienen. Geopolitische

44:37

Spannungen kümmern die Astronomen der

44:39

europäischen kaum. Ihr Blick

44:41

bleibt fest ins All gerichtet.

44:44

Auch heute Nacht heißt es nach

44:46

Sonnenuntergang in der Atacama -Wüste wieder Und,

44:51

Und, Buenos noches. gute

44:53

Nacht! Dem Wunsch

44:55

von Südamerika -Korrespondentin Teresa Delgado schließen

44:57

wir uns natürlich an, wenn es

44:59

dann so weit ist. Das

45:02

war das Echo der Zeit mit

45:04

Redaktionsschluss um 18 .04. Verantwortlich

45:07

für die Sendung Monica

45:09

Bolliger, für die Nachrichten Michael

45:11

Wieland Mikrofon Christina Schadecker. Das

45:14

war ein Podcast von

45:16

SRF produziert im Auftrag

45:19

der SRG.

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