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0:09
Radio SRF, Echer der
0:11
Zeit mit Christina Scheidegger. Freitag,
0:17
der 25. April. Das
0:19
sind unsere Themen heute. Bundespräsidentin
0:22
Karin Keller -Souter hat in
0:24
Washington den Spielraum ausgelotet
0:27
für Zollverhandlungen mit der Trump
0:29
-Regierung. Wir klären, was da genau
0:31
auf dem Tisch liegt. Das
0:33
FBI verhaftet in den USA
0:35
eine Richterin. Sie soll die
0:37
Festnahme eines Migranten aktiv behindert
0:39
haben. Wie das einzuordnen ist,
0:41
fragen wir unseren Korrespondenten. Der
0:45
Theologe Paul Zulehner plädiert für
0:47
eine neue Form der Papstwahl.
0:49
Mit gewählten Delegierten aus allen
0:51
Kontinenten. Warum kann man sich da
0:53
nicht vorstellen, dass auf diesen
0:55
Kontinenten die Versammlungen, die ja dann
0:58
auch mit Frauen und Männern,
1:00
die getauft sind und noch nicht
1:02
ordenniert sind, beschickt werden, dass
1:04
sie sagen, wen delegieren
1:06
wir jetzt zu einer Papstwahl
1:09
in Rom? Was das verändern
1:11
könnte, fragen wir im Echo -Gespräch.
1:13
Und Sudanesinnen und Sudanesen in
1:15
der Schweiz leiden mit jenen Bekannten
1:17
und Verwandten, die in der
1:19
alten Heimat in einem brutalen Krieg
1:22
feststecken. Man denkt jeden Tag,
1:24
jeden Tag mindestens einmal, zweimal,
1:26
dreimal an diesen Leuten, wie es
1:28
ihnen geht. Ihre Geschichte
1:30
erzählen wir hier im
1:32
Echo der Zeit. Die
1:35
USA wollen mit der Schweiz
1:37
über eine Beilegung des Zollkonflikts
1:39
verhandeln. Das sagten Bundespräsidentin Karin
1:42
Keller -Souter und Wirtschaftsminister Guy
1:44
Barmela vor den Medien in
1:46
der US -Hauptstadt Washington. Die
1:48
beiden hatten zuvor mit mehreren
1:51
hochrangigen Mitgliedern der Trump -Regierung
1:53
gesprochen, unter anderem mit
1:55
Finanzminister Scott Bessent. Für
1:57
die Schweizer Wirtschaft ist das ein
1:59
Hoffnungsschimmer, mehr aber noch
2:01
nicht, analysiert Wirtschaftsredaktor Damian
2:03
Rast. Unsicherheit ist Gift,
2:05
lautet eine gern zitierte Redewendung, wenn
2:07
es um die Wirtschaft geht. Und
2:10
unsicher ist im Moment vieles in
2:12
den Beziehungen zwischen der Schweiz und
2:14
ihrem zweitwichtigsten Handelspartner, den USA. Als
2:17
Donald Trump Anfang April die halbe
2:19
Welt mit hohen Zellen überzog, war
2:21
man in Bern überrumpelt und enttäuscht. Dabei
2:24
hatte die Schweiz noch kurz vor dem
2:26
Tag der Befreiung, wie Trump ihn nennt,
2:28
das Schlimmste abzuwenden versucht. In einem
2:30
Briefstrich bären die Vorzüge der
2:32
kleinen offenen Volkswirtschaft hervor. Die
2:34
Schweiz sei der sechstwichtigste ausländische Investor
2:37
in den USA, konnte man lesen.
2:39
Schweiz -Unternehmen hätten hunderttausende Stellen in
2:41
den USA geschaffen, die meisten sehr
2:43
gut bezahlt. Und die Schweiz
2:45
reguliere weniger als die EU. Die
2:48
Argumente zogen nicht. Zunächst nicht,
2:50
wie es jetzt scheint. Denn nun
2:52
haben die USA die Schweiz laut Bundesrat
2:54
auf eine Liste von 15 Staaten gesetzt,
2:56
mit denen sie den Zollstreit besonders schnell
2:58
beilegen wollen. Die zentrale Frage
3:01
ist jetzt, was braucht es sonst noch,
3:03
um die USA zufrieden zu stellen? Die
3:05
Liste der Themen, die diskutiert wird, ist
3:07
lang. Schweizer Unternehmen versprechen mehr in
3:09
den USA zu investieren oder die Schweiz
3:11
könnte den USA helfen, die Lehre
3:13
als Form der Berufsbildung zu etablieren. Ob
3:16
und was am Schluss verfolgt wird, ist offen. Laut
3:19
Bundespräsidentin Karin Keller -Sutter soll diese
3:21
Frage nun als erstes geklärt
3:23
und in einer Absichtserklärung festgehalten werden.
3:26
In trockenen Tüchern ist damit aber noch
3:28
nichts. Je nach Maßnahme redet auch
3:30
noch das Parlament mit. Parallel
3:33
zu den Gesprächen mit den USA will
3:35
die Schweiz auch den Marktzugang für Schweizer
3:37
Unternehmen zu China verbessern. Das ist
3:39
eine geopolitische Gratwanderung. Erst kürzlich
3:41
hatte der US -Finanzminister die Staaten
3:43
gewärmt, sich beim Handel an China
3:45
anzunähern. Fazit, was
3:47
Bundespräsidentin Karen Keller -Sutter und Wirtschaftsminister
3:49
Guy Parmelin in Washington erreicht haben,
3:52
ist ermutigend. Bis zu einem eigentlichen
3:54
Deal ist der Weg aber noch
3:56
weit. Mit dem Gift Unsicherheit
3:58
dürfen die Schweizer Unternehmen also weiterhin
4:00
zu kämpfen haben. Es
4:02
liegen also verschiedene Maßnahmen auf dem
4:05
Tisch Dinge, die die Schweiz den
4:07
USA anbieten will, um die hapigen
4:09
Zölle abzuwenden. Die einzelnen Posten schauen
4:11
wir uns nun genauer an. So
4:14
hat Bundespräsidentin Karin Keller -Sutter
4:16
unter anderem davon gesprochen, dass
4:18
Handelshemmnisse, Steuerfragen und Subventionen in
4:20
den Verhandlungen mit den USA
4:23
zum Thema werden könnten. Eine
4:26
breite Palette. Was muss
4:28
man sich darunter vorstellen? Das
4:30
wollte ich von Bundeshausredakteur Dominic Weier
4:32
wissen. Ja, die
4:34
absolute Klarheit gibt es da nicht.
4:36
Aus Wirtschaftskreisen hört man aber
4:38
das Beispiel Medizinaltechnik. Hier wünschen sich
4:40
die USA offenbar einen besseren
4:42
Zugang zum Schweizer Markt. Dann im
4:44
Bereich Steuern besprechen die Schweiz
4:46
und die USA technische Fragen rund
4:48
um die globalen Mindeststeuern im
4:50
Rahmen der OECD. Und Thema ist
4:52
offenbar auch das Steuerabkommen zwischen
4:54
der Schweiz und den USA. Da
4:56
laufen seit längerem Verhandlungen über
4:59
ein Update. Konkret sollen Konzerne weniger
5:01
Steuern zahlen, wenn sie Gewinne
5:03
verschieben zwischen den beiden Ländern. Das
5:05
würde Mindeeinnahmen bringen für die Bundeskasse.
5:07
Da ist die Rede von bis zu
5:09
mehreren hundert Millionen Franken pro Jahr. Genau,
5:12
Beziffern lässt sich das aber noch
5:14
nicht. Eine konkrete Größenordnung bestätigt
5:17
hat die Bundespräsidentin hingegen bei den
5:19
Zusagen für Investitionen von schwarzer
5:21
Unternehmen in den USA. Da
5:23
ist die Rede von um die 150
5:25
Milliarden Franken. Wie ist dieser
5:27
Betrag einzuordnen? Die Summe wiegt
5:29
natürlich enorm hoch. Aber allein die
5:31
Pharmakonzene Novartis und Rosch, die haben
5:33
ja in den letzten Tagen bereits
5:35
Investitionen von rund 70 Milliarden in
5:38
den Aussicht geschellt. Das ist schon
5:40
fast die Hälfte des Betrags. Wenn
5:42
man dann Zahlen aus den Vorjahren
5:44
hochrechnet, dann kommt man auf etwa
5:46
weitere 50 Milliarden Franken, die Schweizer
5:48
Firmen in den nächsten vier Jahren
5:50
so oder so investieren dürften in
5:52
den USA. So erscheinen
5:54
dann diese 150 Milliarden gar nicht
5:56
mehr so. Es
5:59
geht hier ohnehin um unverbindliche
6:01
Zusagen der Wirtschaft. Allerdings
6:03
hat Bundespräsidentin Keller Sutter diese Zusagen
6:05
gestern. Das hat sie gesagt
6:07
in der Nacht an die Medienkonferenz
6:09
mit dem US -Finanzminister besprochen. Das
6:11
gibt den ganzen dann doch
6:14
wieder einen gewissen politischen oder besser
6:16
offiziellen und auch etwas verbindlicheren
6:18
Charakter. Ein weiterer Punkt,
6:20
der in den USA vor
6:22
allem von Wirtschaftsminister Parmelan hervorgestrichen
6:24
wurde, ist die Berufsbildung. Das Modell
6:26
der Schweizer Berufslehre ist offenbar
6:28
etwas, woran die Trump -Regierung
6:30
sehr interessiert ist. Was kann
6:32
denn die Schweiz in diesem Bereich den USA
6:34
anbieten? Ja, vor allem Know
6:36
-how und Schweizer Firmen, die
6:39
in den USA selbst in
6:41
die Berufsbildung investieren. Wirtschaftsminister Bachmann
6:43
hat gestern dazu auch die
6:45
US -Bildungsministerin in die Schweiz eingeladen.
6:47
Donald Trump war immer schon
6:49
interessiert am Schweizer System. Die
6:51
beiden Länder haben schon in
6:53
seiner ersten Amtszeit eine Zusammenarbeit
6:55
vereinbart. Der US -Präsident möchte
6:57
ja Industrie ins Land zurückholen,
6:59
seine große Vision. Dafür bräuchte
7:02
er Fachleute, Praktikerinnen. Vorgestern hat
7:04
Trump angekündigt. eine Million Lehrstellen
7:06
schaffen. Da liegt also einiges
7:08
auf dem Tisch, wie umstritten
7:10
sind diese verschiedenen Vorschläge in
7:12
der Schweizer Politik? Ja,
7:14
so wage wie die Vorschläge
7:16
oder möglichen Maßnahmen, Zugeständnisse sind,
7:18
so wage ist auch meine
7:20
Antwort. Grundsätzlich gegen jegliche Gespräche
7:22
und Versprechungen und Zugeständnisse an
7:24
die Trump -Administration sind die Linken.
7:26
Esbe und Grüne argumentieren, so
7:28
machen sich die Schweiz nur
7:30
erpressbar. Bei den bürgerlichen Parteien
7:32
hingegen, also der bürgerlichen Mehrheit,
7:34
ist bei keiner der diskutierten
7:36
Massnahmen wirklich fundamental Opposition absehbar.
7:39
Aus dem Bundeshaus war das Dominik
7:41
Meier. Die US -Zoll
7:44
-Politik beschäftigt auch die
7:46
Schweizerische Nationalbank SNB. Sie
7:48
befürchtet, dass wegen des
7:50
internationalen Zollstreits das Wirtschaftswachstum
7:52
in der Schweiz ausgebremst
7:54
wird. Die
7:58
Unsicherheit im Zusammenhang mit
8:00
der handelspolitischen Situation sei
8:02
sehr groß, sagte Präsident
8:05
Martin Schlegel an der
8:07
Generalversammlung der Nationalbank. Die
8:09
Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft
8:11
könnten zwar erst grob abgeschätzt
8:13
werden, aber das Wachstum
8:15
dürfte tiefer sein, als noch vor
8:18
wenigen Wochen erwartet. Die Nationalbank
8:20
passe ihre Geldpolitik daher weiter
8:22
an. wenn das nötig sei,
8:24
um die Preise zu stabilisieren.
8:27
Vor knapp einem Monat senkte
8:29
die Nationalbank den Leitzins zum
8:31
fünften Mal in Folge auf
8:33
0 ,25 Prozent. Schweizer
8:36
Hilfswerke und andere
8:38
wohltätige Organisationen erhalten wegen
8:40
der Sparmaßnahmen weniger
8:42
Geld vom Bund. Laut
8:44
dem Außendepartement geht es
8:46
dabei um Beiträge für
8:48
die internationale Zusammenarbeit. Die
8:51
22 Partnerorganisationen des Bundes
8:53
erhalten in diesem und
8:55
dem nächsten Jahr insgesamt
8:57
235 Millionen Franken, rund
8:59
10 % weniger als
9:01
in den vergangenen beiden
9:03
Jahren. Im
9:05
Kanton Zürich hat
9:07
die Staatsanwaltschaft einen ehemaligen
9:10
Kantonspolizisten angeklagt, Der
9:12
Mann soll am Tatort
9:14
eines Tötungsdelikts Geld entwendet
9:16
und danach falsche Einträge
9:18
ins Polizeischornat gemacht haben. Die
9:21
Staatsanwaltschaft wirft ihm unter
9:23
anderem Vermögensdelikte und Urkundenfälschung
9:25
im Amt vor. Im
9:27
vergangenen Juni war der
9:29
damals 58 -Jährige verhaftet worden. Warte
9:32
jetzt mit Meldung aus dem
9:35
Ausland. Im Gaza streifen werden
9:37
lebenswichtige Nahrungsmittel knapp. Heute
9:39
seien die letzten
9:41
Nahrungsmitteln Küchen und Essensabgabestellen
9:43
ausgeliefert worden, teilte
9:45
das Welternährungsprogramm der UNO
9:47
mit. Diese würden die
9:49
Vorräte in den kommenden Tagen
9:51
aufbrauchen. Weil Israel
9:53
die wichtigen Grenzübergänge geschlossen
9:55
habe, seien seit Wochen
9:57
keine Lebensmittel und humanitäre Hilfsgüter
9:59
in den Gasastreifen gelangt.
10:02
An den Grenzen stünden Nahrungsmittel
10:04
bereimt, um eine Million
10:06
Menschen bis zu vier Monate
10:08
lang zu ernähren. Bei
10:10
einem Bombenanschlag in einem
10:12
Vorort von Moskau ist ein
10:14
russischer General getötet worden. Das
10:17
teilten die Behörden mit. Mit
10:19
einem selbst gebauten Sprengsatz sei ein
10:21
Auto zur Explosion gebracht worden. Seit
10:24
dem Beginn des Ukrainekrieges
10:26
sind mehrere russische Offiziere
10:28
Ziele von Anschlägen geworden.
10:31
Der Schweizer Sprinter Alex Wilson
10:34
ist vom Schweizer Sportgericht
10:36
für weitere zehn Jahre gesperrt
10:38
worden. Unter anderem, weil
10:40
in seinem Blut das Dopingmittel
10:42
Epo gefunden wurde, wie
10:44
Swiss Sport Integrity mitzahlt. Wilson
10:46
ist bereits wegen eines
10:49
Dopingvergehens gesperrt. Die vierjährige Sperre
10:51
läuft Ende April aus. Während
10:53
des ersten Dopingverfahrens gab es
10:56
Hinweise auf weitere Vergehen. Diese
10:58
führten nun zur erneuten Sperre
11:00
von zehn Jahren. Diese gilt
11:02
weltweit und für sämtliche Sportarten.
11:05
Das Urteil ist noch nicht
11:07
rechtskräftig. Die Börsendaten
11:09
von 18 .10 geliefert
11:11
von 6, der Swiss
11:14
Market Index schließt bei
11:16
11 .942 Punkten plus
11:18
0 ,2 Prozent. Der
11:20
Dow Jones Index in New York
11:22
fällt um 0 ,4 Prozent. Der
11:24
Euro wird zu 94 Rappen
11:26
31 gehandelt, der Dollar
11:28
zu 82 Rappen 82. Und
11:31
das Wetter aufs Wochenende hin? Am
11:33
Abend gibt es im Norden noch
11:35
einzelne Schauer. Morgen ist es im
11:37
Flachland Talsonic bei 17 Grad mit
11:39
Biese. Es hat Hochnebel und hier
11:42
und da nieselt es. In
11:44
den Alpen und im Süden scheint
11:46
häufig die Sonne bei 20 Grad. Diese
11:52
Meldung hat uns erst kurz
11:54
vor der Sendung erreicht. Die
11:56
US -Bundespolizei FBI hat eine
11:58
Richterin aus dem Bundesstaat Wisconsin
12:00
festgenommen, sie soll die
12:02
Verhaftung eines Migranten behindert
12:04
haben. Frage jetzt an USA
12:07
-Korrespondent Andrea Christen. Was ist
12:09
da genau passiert? Soweit
12:12
wir wissen, sind Beamte der
12:14
Bundesbehörde, die dafür zuständig ist,
12:16
papierlose Migranten aufzuspüren am Morgen
12:18
des letzten Freitags oder in
12:20
der letzten Woche. Soweit wir
12:22
wissen, im Gerichtsgebäude
12:24
in Milwaukee im Bundesstaat
12:27
Wisconsin aufgetaucht. Sie wollten
12:29
mit einem Haftbefehl einen Migranten
12:31
festsetzen, der dort vor Gericht
12:33
erscheinen musste. Und es scheint,
12:35
dass diese Bundesbeamten dann vorübergehend
12:38
aufgefordert wurden, zu warten, dass
12:40
sie weggewiesen wurden. wurden vorübergehend
12:42
die zuständige Richterin, das ist
12:44
eine Richterin auf tiefer Ebene
12:47
des Bundesstaates Wisconsin, wurde dann
12:49
verhaftet und angeklagt, weil sie
12:51
angeblich einen papierlosen Migranten geholfen
12:53
habe, sich der Verhaftung zu
12:55
entziehen. Dieser Migrant, der
12:58
Fall, der da verhandelt wurde, worum
13:00
geht es da genau? So
13:02
weit wir wissen, geht es bei den
13:05
Migranten, der da hätte verhaftet werden sollen,
13:07
um einen Mexikaner. Das schreibt eine lokale
13:09
Zeitung in Milwaukee. Er war
13:11
wegen eines verhältnismäßig kleinen
13:13
Vergehens vorgeladen, dass nichts mit
13:15
dem Umstand zu tun
13:17
hat, dass er migrant ist.
13:19
Hier scheint sich speziell
13:21
in Milwaukee ein Muster abzuspielen.
13:23
Offenbar sind diese Bundesbeamte
13:25
nicht zum ersten Mal in
13:27
diesem Gerichtsgebäude aufgetaucht, um
13:29
dort quasi papierlosen Migranten abzupassen.
13:31
Das hat zu Kritik
13:33
geführt, das gehe nicht an,
13:36
dass man Leute verhaften
13:38
würde, die da im Gericht
13:40
auftauchen. Und das muss
13:42
man auch einfügen in
13:44
ein größeres Muster. Die Trump
13:46
-Regierung ist auf Kollisionskurs auch
13:48
mit lokalen Behörden, besonders
13:50
in demokratisch regierten Städten, sogenannte
13:52
Sanctuary Cities, die sind
13:54
in den Augen Zulacks gegenüber
13:56
Migranten und dieser Konflikt
13:58
nun mit dieser Richterin. Diese
14:01
Verhaftung, würde ich sagen, ist
14:03
in dieser Kollision eine klare Eskalation.
14:05
Sie haben das angesprochen. Die Trump
14:07
-Regierung hat gerade in der Migrationspolitik
14:09
über die letzten Wochen und Monate
14:12
immer wieder ausgelotet, wie weit sie
14:14
gehen kann, ohne von einem Gericht
14:16
gestoppt zu werden. Wie ist
14:18
diese Festnahme in diesem Kontext einzuordnen? Wir
14:21
müssen sagen, diese Richter, die hier
14:23
verhaftet wurde, die hat keinen Fall
14:26
verhandelt, in dem es um illegale
14:28
Migration ging. Es ging um etwas
14:30
anderes. Aber ja, die US -Regierung
14:32
von Donald Trump ist auf Kollisionskurs
14:34
mit den Bundesgerichten. zum
14:37
Beispiel eine Aufforderung erhalten einen
14:39
Mann aus einem Gefängnis in
14:41
El Salvador zurückzubringen. Vom obersten
14:43
Gerichtshof in den USA ist
14:45
diese Aufforderung bis jetzt nicht
14:47
nachgekommen. Das heißt, wir sehen
14:49
hier eine Regierung, die auch
14:51
Richter beschimpft, die nicht genehm
14:54
sind. Und in den
14:56
USA ist schon lange die Frage,
14:58
wie weit die Bundesregierung bereit ist,
15:00
zu gehen gegenüber Gerichten. Und
15:03
mir scheint, diese Verhaftung müssen
15:05
wir hier einordnen, dass die
15:07
Bundesregierung auch bereit ist, das
15:09
in der Öffentlichkeit auszutragen, zeigt,
15:11
dass FBI -Direktor Cash Patel die
15:13
Verhaftung dieser Richterin in Wisconsin
15:15
auf Twitter verkündet hat, er hat
15:18
das später wieder gelöscht. Aber
15:20
es zeigt sich hier langsam
15:22
ein Gesamtbild, ein Mosaik, dass
15:25
die Trump -Regierung bereit ist,
15:27
mit Richtern auf allen Ebenen
15:29
des Bundes auf Koalitionskurs zu
15:31
gehen und sogar Richterinnen zu
15:33
verhaften. Vielen Dank für
15:35
diese Informationen und Einschätzungen,
15:37
USA -Korrespondent Andrea Christen. Das
15:43
ist das Echo der Zeit
15:45
auf Radio SRF. Bei uns
15:47
geht es weiter mit im
15:50
wahrsten Sinne hochfliegenden Ideen, um
15:52
die Schweizer Notfallkommunikation krisenfester zu
15:54
machen. Mit Erklärungen, warum
15:56
die Kurdinnen und Kurden in der
15:58
Türkei neuerdings die Nähe zu
16:00
Präsident Erdogan suchen. Mit
16:02
den Gedanken von Sudanesinnen und
16:04
Sudanesen in der Schweiz angesichts
16:06
des brutalen Krieges in ihrer
16:08
Heimat. Und mit einem Besuch
16:10
in der Atacama -Wüste, der
16:12
MEKA für internationale
16:14
Weltraumforschung auch in geopolitisch
16:16
angespannten Zeiten. Morgen
16:22
wird Papst Franziskus beerdigt.
16:24
Zu den Feierlichkeiten reisen
16:26
zahlreiche Staatsgäste nach Rom
16:29
und auch Hunderttausende Gläubige.
16:32
Und schon bald darauf beginnt
16:34
die Wahl des neuen Papstes
16:36
das Konklave. Irgendwann zwischen dem
16:38
5. und 10. Mai werden
16:40
sich die wahlberechtigten Kardinele dafür
16:42
in die Sikstinische Kapelle zurückziehen. Sobald
16:45
Wasser Rauch aufsteigt, ist ein
16:47
neuer Papst gewählt. Der
16:50
österreichische Theologe und Priester
16:52
Paul -Michal Zulehner gilt als
16:54
pointierter Kommentator der Geschehnisse innerhalb
16:56
der katholischen Kirche. Ich
16:59
wollte von ihm zuerst wissen, nach
17:01
welchem Prozedere diese Wahl genau
17:03
abläuft. Das ist eine alte
17:05
Tradition, noch nicht so alt
17:07
wie die Kirche selber natürlich, sondern
17:09
eher aus der Mittelalter. Man
17:12
wollte, dass ein Papst auch
17:14
Züge gewählt wird und als es
17:16
einer Stadt einmal zu lange
17:18
gedauert hat, hat man die Kardinele
17:20
schlicht eingesperrt. dass Essen
17:23
reduziert, bis sie endlich fertig
17:25
waren. Das ist das sogenannte
17:27
verschlossene Raum, Konklave, also mit
17:29
einem Schlüssel zugesperrt. Und so
17:31
wird ja auch dieses Konklave
17:34
beginnen, in dem
17:36
gesagt wird, extra Omnes, also alle
17:38
raus, die nichts verloren haben.
17:40
Bei der Wahl, es bleiben dann
17:42
nur die Kardinelle drinnen und
17:44
in Ruf und Reichweite eine Bewachung
17:46
und ärztliche Hilfe. Sie
17:48
haben diesen Prozess, das
17:51
Konklave, als eine Erfindung des
17:53
Mittelalters beschrieben. Und
17:55
tatsächlich, Sie selbst sagen, dieser Prozess
17:57
der Papstwahl gehöre ins Mittelalter. Was
18:00
stört Sie denn am Konklave, wie es
18:02
heute durchgeführt wird? Ich habe
18:04
viele Stimmen in der
18:06
letzten Zeit gehört, vor allem
18:08
zu der ganz sensiblen
18:10
Frauenfrage, wo Papst Franziskus ja
18:12
wirklich kein Vorreiter
18:14
gewesen ist und viele Frauen ja
18:17
auch auf der Synode und bei
18:19
den Beschlüssen der Synode unzufrieden gewesen
18:21
sind. Aber von all diesen
18:23
Frauen habe ich erstaunlicherweise kein
18:25
einziges Mal gehört, dass
18:27
sie unzufrieden seien damit, dass
18:30
jetzt 153 Männer beisammen
18:32
sind, die wieder einen Mann
18:34
wählen. Die Frage ist, könnte
18:37
man nicht bei einer Wahlversammlung?
18:39
wie etwa bei der Synodalen
18:41
Weg der Weltkirche oder der
18:43
Synode der Weltkirche, nicht auch
18:45
Frauenberufen in die Beratung und
18:47
in die Entscheidung, weil
18:50
sie im Grunde genommen genauso
18:52
gleiche Würde haben wie jeder
18:54
Amtsträger, nur dass die Amtsträger
18:56
eben noch zusätzlich die Aufgabe
18:58
haben, um das Wohl des
19:00
Evangeliums zu sorgen. Also Sie
19:02
propagieren im Grunde einen inklusiveren
19:04
Prozess, um diese Papstwahl durchzuführen.
19:07
Also wenn ich ein bisschen
19:09
radikal denke, der Babst hat
19:11
die Weltkirche dezentralisiert. um sie
19:13
näher an die Kulturen, näher
19:15
an die Kontinente heranzuführen. Und
19:17
jetzt bilden sich natürlich in der
19:20
nächsten Zeit so etwas, was Ivo
19:22
Führer von St. Gallen zum Beispiel,
19:24
der lange bei dem Verbund
19:27
der Europäischen Bischofkonferenzen gearbeitet hat,
19:29
gemeint hat, man könnte Patriarchate
19:31
schaffen jetzt. Also ein Patriarchat
19:33
der katholischen Kirche in Lateinamerika,
19:35
eines in Europa, eines in
19:37
Asien, eines in Afrika zusammen
19:39
mit Madagaskar. Warum kann
19:41
man sich da nicht vorstellen, dass
19:43
auf diesen Kontinenten die Versammlungen,
19:46
die ja dann auch mit Frauen
19:48
und Männern, die getauft sind
19:50
und noch nicht ordenniert sind, beschickt
19:52
werden, dass sie sagen,
19:54
wen delegieren wir jetzt
19:56
zu einer Papstwahl in Rom?
19:59
Und dann wird gemeinsam
20:01
eben eine solche Papstwahl durchgeführt
20:03
anstelle des mittelalterlichen Konglabes.
20:05
Das wäre viel. kirchlicher Synodaler
20:07
und ich glaube, dass
20:09
eine solche Entwicklung sicherlich in
20:12
der nächsten Zeit einmal
20:14
wenigstens diskutiert werden wird. Lebt
20:16
die katholische Kirche nicht aber
20:18
auch von diesen sehr öffentlichkeitswirksamen Ritualen,
20:20
wie das Konklave, wie es
20:23
aktuell durchgeführt wird? Eines ist? Natürlich,
20:26
der Film Konklave
20:28
würde in diese Richtung gut argumentieren,
20:30
ich habe den übrigens super
20:32
gefunden, aber ich kann mir
20:34
ja genauso vorstellen, dass man
20:36
dann diese Menschen, die delegiert sind,
20:38
genauso in die sikstinische Kapelle
20:41
einsperrt und sagt alle übrigen, die
20:43
nicht wählen raus und es
20:45
gibt keine Hände und nichts dergleichen.
20:47
Und auch Frauen können sich
20:49
bunt anziehen, wenn sie aus Lateinamerika
20:51
kommen oder anderswoher kommen. Also
20:53
die Fahrpracht geht nicht verloren,
20:55
wenn es nicht nur das Kardinalsrot
20:58
sein wird. Was würde es
21:00
in Ihrer Meinung nach genau bewirken, wenn
21:02
eben nicht mehr die Kardinele, sondern
21:04
diese Delegierten der verschiedenen Kirchen für die
21:06
Papstwahl zuständig werden? Es
21:08
wäre eine Bereicherung. durch
21:10
die Vielfalt. Das ist genau
21:12
das Programm gewesen vom
21:14
Papst Franziskus, dass wir sagen,
21:17
Uniformität ist eigentlich ein
21:19
Verlust an Reichtum und Vielfalt.
21:21
Die Weltkirche besteht aus
21:23
so vielen wunderbaren Kulturen, aus
21:25
Frauen und Männern, aus
21:27
Menschen mit anderen sexuellen Orientierungen.
21:30
Und wenn man diesen Reichtum jetzt zu
21:32
... Gunsten der katholischen Weltkirche nutzbar
21:34
macht, fruchtbringend macht. Warum sollte das der
21:36
katholischen Kirche schaden? Ich sehe da
21:38
überhaupt kein Hindernis und ich glaube, dass
21:40
es auch so kommen wird, weil
21:43
im Grunde genommen die Kirche eine Kirche
21:45
von und für alle ist und
21:47
nicht nur eine Kirche der Ordinierten. Sie
21:49
haben gesagt, Sie gehen davon aus,
21:51
dass zumindest die Diskussion über einen solchen
21:53
Ablauf, das die kommen wird in
21:55
der nächsten Zeit, sind Sie also der
21:58
Meinung, die katholische Kirche, wie sie
22:00
heute dasteht, ist für eine solche Änderung
22:02
bereit? Jetzt
22:07
auch nach der Synode. Es wird
22:09
vollkommen klar sein, dass wir in
22:11
der Schweiz schon lange üblich Bischöfe
22:13
gewählt werden und dass das Kirchenvolk
22:15
auch an der Wahl eines Bischofs
22:17
beteiligt werden wird. Dass es Synoden
22:20
gibt in den Diözesen oder Regional,
22:22
wo auch Frauen und Männer natürlich
22:24
auch mitberaten und das ist noch
22:26
ein Streit, inwieweit sie auch mitentscheiden
22:28
können. Und wenn das
22:30
jetzt auf diesen Ebenen schon bis
22:33
zu den Bischofskonferenzen völlig klar
22:35
ist und nur noch kirchenrechtlich zugebunden
22:37
werden muss, warum soll das
22:39
nicht eines Tages auch die Wahl
22:41
des Papstamtes erreichen? Also im
22:43
Grunde geht es um eine Demokratisierung
22:45
der katholischen Kirche. Ja,
22:47
ich würde fast noch ein
22:49
bisschen mehr sagen, eine Synodalisierung,
22:51
weil für mich Synodalität, das
22:53
heißt die Beteiligung aller, aufgrund
22:55
des Hinhörens auf den eigentlichen
22:58
Schäf der Kirche, den Heiligen
23:00
Geist, es soll keine Verlierer
23:02
geben, wie in der Demokratie,
23:04
wo man, meinetwegen, mit zwei
23:06
Stimmen Mehrheit, man sieht das
23:08
in Amerika jetzt, ein Land
23:11
auch ruinieren kann, es soll
23:13
sozusagen nicht eine Art Demokratie
23:15
sein, es bleibt die Kirche
23:17
immer noch das Vollgottes. eine
23:19
Theokratie, aber man kann demokratische
23:21
Züge der qualifizierten Beteiligung natürlich
23:24
einbauen", sagt der Theologe und
23:26
Autor Paul -Michal Zulina. Letzte
23:29
Woche haben starke Regenfälle
23:31
und Schneeteile des Wallis von
23:33
der Umwelt abgeschnitten. Das
23:36
Mobilfunknetz fiel aus und
23:38
sogar einige Antennen des Sicherheitsfunknetzes
23:40
der Behörden, genannt Polycom,
23:42
funktionierten Überstunden nicht mehr. Expertinnen
23:45
und Experten fordern jetzt
23:47
vom Bund, die Infrastruktur zu
23:49
verbessern, um auch in
23:52
Notlagen und Krisen gesicherte Kommunikationsnetze
23:54
zu haben. Die
23:56
Schweiz soll dafür sogar eigene Satelliten
23:58
ins All schießen. Tobias
24:00
Gasser Was brauchen Menschen in
24:02
einer Notlage? Essen, Wasser, Schutz
24:04
und Wärme sowie Strom und ein
24:06
WLAN für das Smartphone. Informationen
24:09
von Angehörigen und Handlungsanweisungen
24:11
von den Behörden sind
24:13
in einer Krisensituation wichtig.
24:16
Wenn Kommunikationsnetze zusammenbrechen, kann
24:18
das gar lebensbedrohlich
24:20
werden. Antennen am Boden
24:22
sind verletzlich, Antennen können beschädigt
24:24
werden oder sie funktionieren nicht,
24:26
weil der Strom ausfällt. Das
24:28
zeigten die Unwetter im Wallis,
24:30
sowohl das Mobilfunknetz, wie das
24:33
Sicherheitsfunknetz der Einsatzkräfte Polykom, waren
24:35
über Stunden unterbrochen. Die
24:37
ehemalige Mittelnationalrätin Ida Glanzmann ist
24:39
Präsidentin der eidgenössischen Kommission für
24:41
Telematik im Bereich Rettung und
24:43
Sicherheit. Sie sei
24:46
überrascht gewesen, dass auch die
24:48
Polykom -Antennen im Wallis ausgefallen sind.
24:50
Mit Polycom haben ja die
24:52
ganzen Blaulichtorganisationen ihre Kommunikationsnetze und
24:54
wenn die dann auch ausfallen,
24:56
weiß ich nicht, wie man
24:59
dann die Notfälle überhaupt noch
25:01
bearbeiten kann oder wie man
25:03
dann wirklich noch eine gesicherte
25:05
Kommunikation in Krisen machen kann.
25:07
Volker Gass ist Professor an
25:10
der ETH Lausanne und leitete
25:12
dort mehrere Jahre die Weltraumforschung.
25:14
Er ist überzeugt, mit Satellitenkommunikation
25:16
hätte es keine Netzhausfälle im
25:18
Wallis gegeben. Satelliten -Kommunikation ist
25:21
wenig abhängig von Boden -Elementen, von
25:23
Boden -Systemen und auch also
25:25
von dem Wetter, das es
25:27
auf der Erde ist. Aus
25:29
dieser Perspektive wäre eine Satelliten -Kommunikation
25:32
oder ein Backup -System über
25:34
Satelliten eine Lösung gewesen, die
25:36
zum Beispiel geholfen hätte jetzt
25:38
bei den Unwettern im Wallis.
25:40
Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel
25:43
Starlink, das Satelliten -Kommunikationssystem von Elon
25:45
Musk. Volker Gas plädiert
25:47
hingegen für ein schweizerisches
25:49
Satelliten -Kommunikationsnetz im All. wenn
26:02
jemand anders mehr zahlt oder
26:04
wichtiger ist, dass wir dann
26:06
quasi an zweiten Platz bestellt
26:08
werden. Gast schlägt zwei Modelle
26:10
vor. Das eine wäre mit
26:12
zwei Satelliten in großer Höhe,
26:14
fix, geostationär, über der Schweiz
26:16
positioniert. Der Nachteil wäre eine
26:18
leicht verzögerte Kommunikation. Oder 30
26:20
bis 40 Satelliten in tiefer
26:22
Höhe, so wie das Starlink
26:24
-System. Die Schweiz ist eine
26:26
Weltraumnation mit eigenen Satelliten, zu
26:28
welchen Kosten? Gass sagt, diese seien
26:30
in den letzten Jahren massiv
26:32
gesunken, so dass Satelliten auch für
26:34
Länder wie die Schweiz erschwinglich
26:36
werden. oder
26:47
des Umfangs des Systemes, wie
26:49
viel Gebraucher gleichzeitig, wie viel
26:51
Daten man übertragen würde.
26:53
Eine halbe Milliarde Frankeninvestitionskosten. Beim
26:55
Nachfolgeprojekt von Polycom, MSK
26:57
genannt, plant der Zeiterbund nur
27:00
mit Antennen am Boden,
27:02
Kostenpunkt hier, 3 Milliarden Franken.
27:04
Satelliten sind also finanziell
27:06
greifbar geworden. Die Präsidentin der
27:08
Telematik -Kommission für Rettung und
27:11
Sicherheit, Ida Glanzmann, fordert
27:13
vom Bund, Satelliten -Kommunikation endlich
27:15
in die Planung aufzunehmen. Unsere
27:17
Kommission hat sich auch
27:19
dementsprechend geäußert und hat dem
27:22
Bundesamt für Bevölkerungsschutz einen
27:24
Brief geschrieben und gesagt, dass
27:26
bei der MSK das
27:28
System, das dann Polycom
27:31
ablösen wird, dass dort
27:33
die Satellisenkommunikation unbedingt mit
27:35
einbezogen werden muss. Das
27:37
zuständige Bundesamt für Bevölkerungsschutz
27:39
äußert sich in einer
27:41
Stellungnahme zurückhaltend. Eine Einführung
27:43
müsse sorgfältig geprüft werden.
27:45
Diesbezüglich sind verschiedene Aspekte
27:47
wie verfügbare Dienste für
27:50
die Einsatzkräfte, Verfügbarkeit, Vertraulichkeit
27:52
und die Auslandsabhängigkeit des
27:54
Betriebs zu beachten. Das
27:56
Bundesamt für Bevölkerungsschutz beobachtet
27:59
im internationalen Kontext die
28:01
technischen Möglichkeiten. Noch
28:03
ist nichts entschieden, doch die Fachleute
28:05
sind sich sicher, Satelliten sind
28:07
zwingend für die Kommunikation, während Katastrophen
28:10
und Notlagen. Der
28:20
türkische Präsident Recep Tayyip
28:22
Erdogan steht unter Druck. Seit
28:24
er im März den
28:27
beliebten Istanbuler Oberbürgermeister Ekrem Imamoglu
28:29
verhaften ließ, erschüttern Demonstrationen
28:31
und Beukott -Aktionen das Land. Erstaunlicherweise
28:35
nur halbherzig mit dabei
28:37
ist da die Kurdenpartei DEM,
28:39
denn die Kurden und
28:41
Kurden verhandeln zurzeit mit Erdogan.
28:44
Es geht um einen Frieden
28:46
zwischen der kurdischen Terrororganisation PKK
28:48
und dem türkischen Staat. Und
28:50
im Gegenzug wohl um eine
28:52
weitere Amtszeit für Erdogan. Susanne
28:54
Güsten berichtet aus Istanbul. Jahrelang
28:57
war PKK -Chef Abdullah Öcalan
28:59
auf der Gefängnisinsel Imralle
29:02
von der Öffentlichkeit isoliert. Zeitweise
29:04
argwöhnten seine Anhänger sogar, er sei
29:06
nicht mehr am Leben. Doch
29:08
seit der Jahreswende setzt die
29:10
türkische Küstenwache öfters Besucher über
29:13
auf die Insel im Marmara
29:15
-Mehr, auf der Örgerland seit
29:17
26 Jahren einsetzt. Eine
29:19
Delegation der legalen Kurdenpartei DEMM
29:21
durfte ihnen dieser Woche schon
29:23
zum vierten Mal auf im
29:25
Ralle besuchen, um die Bedingungen
29:27
für einen Frieden mit dem
29:29
türkischen Staat nach 40 Jahren
29:31
Krieg auszuarbeiten. Die
29:33
Friedensbemühungen würden gut vorankommen.
29:36
sagte Verhandlungsführerin Pervin Buldern
29:38
von der DEM anschließend. Wir
29:42
haben heute etwa zweieinhalb Stunden
29:44
mit Herrn Öcalan sprechen können.
29:46
Öcalan betonte, dass er gute
29:48
Hoffnung für diesen Friedensprozess sei
29:51
und sich weiter für sein
29:53
gelingen Einsätze. Erst
29:55
letzte Woche waren Buldern
29:57
und ihre Delegation von Staatspräsident
29:59
Recep Tayyip Erdogan empfangen
30:02
worden. Das erste Treffen des
30:04
Präsidenten mit kurdischen Politikern
30:06
seit vielen Jahren. In
30:08
einer Ansprache wandte sich Erdogan an
30:10
die Öffentlichkeit. Militärisch
30:15
haben wir die Terroristen in
30:17
der Türkei neutralisiert. Mit grenzüberschreitenden
30:19
Operationen in Syrien und im Nordirak
30:21
haben wir sie an der Quelle
30:23
ausgetrocknet. Jetzt treten wir in eine
30:25
neue Phase ein. Wir wollen
30:27
den Bruderkampf beenden und die Brüderlichkeit
30:30
stärken, um den Terrorismus in der
30:32
Türkei zu tilgen. Nach
30:37
dem bisherigen Stand der Verhandlungen
30:39
soll die PKK ihre Waffen
30:42
niederlegen und sich auflösen. Im
30:44
Gegenzug soll der türkische Staat
30:46
dafür sorgen, dass die kurdische
30:48
Minderheit mehr politische Rechte in
30:50
der Türkei bekommt und dass
30:53
zehntausende PKK -Anhänger aus türkischen
30:55
Gefängnissen entlassen werden. Über
30:57
konkrete Schritte werde noch
30:59
gesprochen, sagt Verhandlungsführerin Pervin
31:01
Buldan. Wir
31:04
werden uns demnächst mit dem Justizminister
31:06
treffen, um das zu besprechen. Dann
31:08
werden wir wahrscheinlich noch ein weiteres Treffen
31:10
mit Öncalan auf Imraler haben. Wir
31:12
rechnen damit, dass dieser Friedensprozess
31:14
in wenigen Monaten abgeschlossen wird,
31:16
voraussichtlich Ende Juni. Ein
31:20
Ende des Krieges mit der
31:22
PKK nach über 40 Jahren
31:24
und 10 .000 Toten. Das
31:26
würden viele Türken unterstützen, sagt
31:29
der regierungskritische Journalist Murat
31:31
Yedkin. Auch wenn es Anlass
31:33
zu Misstrauen gebe. Wir
31:37
sind uns alle im Klaren darüber,
31:39
dass die Regierung sich davon eigene Vorteile
31:41
erwartet, vor allem eine weitere Amtszeit
31:43
für Erdogan. Das wissen wir
31:45
alle. Aber ein Ende des
31:47
Blutvergießens ist dennoch wünschenswert. Erdogan
31:52
will bei der nächsten Präsidentschaftswahl in
31:54
drei Jahren wieder an... Verfassung
31:56
verbietet allerdings eine weitere
31:59
Amtszeit. Das Verbot
32:01
gilt jedoch nicht, wenn das
32:03
Parlament vorzeitige Neuwahlen ausruft. Die
32:05
nötige Mehrheit dafür könnte Erdogan
32:08
mit den Stimmen der kurdischen
32:10
Abgeordneten erreichen. Deshalb
32:12
wolle die Regierung die Kurden
32:14
auf ihre Seite ziehen, vermuten viele
32:16
Beobachter in der Türkei. Dafür
32:18
könnte es allerdings schon zu
32:20
spät sein, meint der unabhängige Kommentator
32:23
Ruschen Csakke. Die
32:28
Kurden wollen ihre eigenen Probleme lösen,
32:30
nicht die von Erdogan. Und der ist
32:32
geschwächt. Er hat sehr ein Rückhalt
32:34
verloren. Früher war Erdogan
32:36
stark, die Kurden waren schwach, aber
32:38
jetzt haben sich die Gewichte verschoben.
32:40
Konkret haben die Kurden ihre Forderungen
32:42
an Erdogan noch nicht veröffentlicht. Doch
32:44
in den Umfragen kommt Erdogan bereits
32:46
unter Druck von rechtsnationalistischen Wählern. Die
32:49
lehnen Zugeständnisse an die
32:51
Kurdenbewegung ab. Für den Staatspräsidenten
32:53
ein weiteres Problem, denn
32:55
auch die Verhaftung des Bürgermeisters
32:57
von Istanbul und die schlechte Wirtschaftslage
32:59
drücken auf seine Zustimmungsrate bei
33:02
den Wählern. Seit
33:04
zwei Jahren schon tobt im
33:06
Sudan ein grauenhafter Krieg zwischen der
33:08
Armee und den Milizen der
33:11
Rapid Support Forces. Der
33:13
Krieg hat für die Zivilbevölkerung unendlich
33:15
viel Leid gebracht. Er gilt derzeit
33:17
als die schlimmste humanitäre Krise der
33:19
Welt. Schätzungen gehen
33:21
von 10 .000 Toten aus,
33:24
Millionen wurden vertrieben, viele
33:26
sind mangelernährt, nicht Regierungsorganisationen
33:28
berichten von Vergewaltigungen und
33:30
sexueller Gewalt in unvorstellbarem
33:32
Ausmaß auch an Kindern.
33:36
Die Situation im Land im Nordosten
33:38
Afrikas beschäftigt auch die Sudanesinnen und
33:40
Sudanesen, die in der Schweiz
33:42
leben. In Landredaktor Elma Plotzer
33:44
hat mit zwei von ihnen gesprochen.
33:48
Seine alte Heimat ist über
33:50
4 '000 Kilometer entfernt und erlebt
33:52
schon seit 34 Jahren in
33:54
der Schweiz. Aber in seinen
33:56
Gedanken ist El -Wathik El -Josoli
33:58
häufig bei den Menschen im
34:00
Sudan. Die Leute, die
34:02
in Sudan geblieben sind, weil sie sind
34:04
gesungen, weil finanziell können sich das
34:06
nicht leisten zu fliehen. Und
34:08
man denkt jeden Tag mindestens
34:11
einmal, zweimal, dreimal an diesen
34:13
Leuten, wie es ihnen geht.
34:16
Ein Teil seiner Familie ist direkt
34:18
betroffen vom Krieg. Einige Verwandte
34:20
leben noch im Sudan. Ein
34:22
Onkel und eine Tante sind beim
34:24
Versuch, aus dem Land zu fliehen, ums
34:27
Leben gekommen. Seinen betagten
34:29
Vater und seinen beiden Schwestern ist
34:31
hingegen die gefährliche Flucht durch
34:33
die Wüste gelungen. Sie leben jetzt
34:35
im Nachbarland Ägypten. Was sie
34:37
aber zuvor in ihrem Wohnquartier in
34:39
der sudanesischen Hauptstadt Khartoum erlebt
34:42
haben, können sie nicht mehr vergessen.
34:44
Die haben gesehen, die Leichen, die
34:46
auf der Straße liegen. Die
34:49
haben gehört, die Kämpfe, das haben
34:51
sie. Und natürlich,
34:53
dass es Angst
34:55
bleibt, dass es
34:57
Trauma. Traumatische Erfahrungen
34:59
haben auch viele Freunde und
35:01
Verwandte von Mohanad Abu Shok
35:04
gemacht. Er selber kam als kleines
35:06
Kind Anfang der 90er Jahre in die
35:08
Schweiz, weil seine Eltern vor
35:10
dem damals im Sudan herrschenden
35:12
Regime geflüchtet waren. Mittlerweile ist
35:14
er Arzt, hat in Zürich
35:16
die medizinischen Einrichtungen des Sozialwerks
35:19
von Pfarrer Sieber geleitet und
35:21
vor zwei Wochen ist er
35:23
nach Kenia gereist, um eine
35:25
Fortbildung zum Tropenmediziner zu machen.
35:28
Dort erreichen wir ihn telefonisch
35:30
und Mohanad Abu -Shok sagt,
35:33
die Situation im Sudan mache ihn
35:35
traurig. Die Perspektiven
35:37
sind ziemlich düster und
35:39
versuchen uns an irgendwelche
35:41
Hoffnungsschimmer zu klammern. Es
35:43
ist ziemlich schwierig, diese zu finden.
35:46
Also die Situation fliegt schon ziemlich auf
35:48
die Psyche. Alle Soudanesen,
35:50
die im Ausland in der Diaspora
35:52
leben, aber auch natürlich ist die
35:54
Situation sehr schwierig für die Verwandtschaft
35:56
vor Ort vor allem. Per WhatsApp
35:58
hat Mohanad Abu Shog regelmäßig Kontakt
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zu seinen Angehörigen im Sudan. Von
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ihnen hört er, dass es immer
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mehr Fälle von Malaria und von Kohlera
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gebe, was ihm große Sorgen bereitet. Und
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er versuche von außen zu
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helfen, soweit das möglich sei. Jede
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Sudanese hilft und
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unterstützt die Verwandtschaft.
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Jede sudanesische Person
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hat ... die
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abgehauen sind, werden mit
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finanziellen Mitteln unterstützt. Alle
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Soudanesinnen haben auch Verwandte
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im Inland. Und
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dorthin kann man auch Geld schicken. Beispielsweise
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über den Finanztransferdienst von
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Western Union und über gewisse
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Handyanbieter sei das möglich,
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wenn auch etwas kompliziert. Helfen
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will auch Eluathik Eljosoli. Er
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ist als junger Mann in die
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Schweiz gekommen, um hier zu
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studieren. Heute ist er
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Wirtschaftsinformatiker und Schweizer Bürger. Vor
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bald zwei Jahren ist er
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mit einigen Mitstreiterinnen und Mitstreitern aktiv
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geworden. Da haben
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wir uns getroffen aus Sudanesen.
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Es führendlich sehr gut. Das
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war an einem Fest, hat
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HaFest, das ist
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das Opferfest. Und dann
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haben wir uns getroffen in Zürich und
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haben wir über die Lage diskutiert. Und
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wir haben uns entschieden, dass wir
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nicht etwas müssen. Wir können einfach nicht
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nur so schauen. Sie
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gründeten den Verein Sudanese
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Swiss Charity, der – und
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das ist dem Gründungsteam
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wichtig – politisch neutral ist.
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An Veranstaltungen sammeln sie
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Spenden für humanitäre Projekte. Wir
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gestalten z .B. Bazaars
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oder Veranstaltungen, wo wir
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Essen z .B. verkaufen, wo
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wir auch informieren. Aber
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wir arbeiten sehr eng
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mit an der Kante
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Hilfsorganisationen. Zum Beispiel dem
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Uno Flüchtlingshilfswerk UNHCR, damit
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eine professionelle Hilfeleistung vor
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Ort gewährleistet sei. Die
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Not ein wenig lindern und
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dafür sorgen, dass der schlimme Krieg
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auch hierzulande nicht in Vergessenheit
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gerät. Das ist das,
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was viele Sudanesinnen und Sudanesen
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in der Schweiz gerade umtreibt. Ihre
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Stimme aufgezeichnet hat Inland
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-Redaktor Elmar Plotzer. Der
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Weltraum. Er
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fasziniert die Menschheit seit
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jeher. Die Wissenschaft sucht in
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den Weiten des Alls
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nach unentdeckten Welten und nach
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Antworten auf die ganz
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großen Fragen des Lebens. Immer
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wieder und nicht zuletzt
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aufgrund der aktuellen Zerwürfnisse in
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der Geopolitik ist auch
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die militärische Bedeutung der Weltraumforschung
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Thema. Doch heute
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ist die internationale Astronomie
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mehr ein Miteinander als ein
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Gegeneinander. In den
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meisten Fällen jedenfalls. Das zeigt
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die Reportage unserer Südamerika -Korrespondente
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in Theresa Delgado. Sie
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war für uns dort, wo
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weltweit die meisten Teleskope stehen, in
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der chilenischen Wüste. Mit
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dem Auto geht es durch
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die chilenische Atakama -Wüste. Hier sieht
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es aus wie auf dem Mond.
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Der Blick aus dem Fenster
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zeigt Kargeberge, Krater und Steine, die
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an Meteoriten erinnern. Laut Astronomen
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herrschen nirgendwo auf der Welt günstigere
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Bedingungen für die Beobachtung der
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Sterne als in der Atacama -Wüste
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in Chile. Es ist der trockenste
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Ort der Welt. Es gibt
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kaum Wolkenbildung. In der Wüste
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ist es nachts zappenduster. Es
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gibt auch kaum Lichtverschmutzung. Und die
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Höhenlage der Kargenberge lässt die
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Sterne zum Greifen nah erscheinen. Schätzungen
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zufolge verfügt Chile über
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mehr als die Hälfte der
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weltweiten Astronomie -Infrastruktur. China,
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die USA und Russland, sie
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alle haben hier Observatorien. Europa
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baut in der Atacama -Wüste
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gerade das größte Teleskop der
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Welt, das Extremely Large Telescope.
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Gebaut wird es von der
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europäischen Südsternwarte ESO, bei der
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auch die Schweiz Mitglied ist. Wir
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halten an, weil das Radio -Telefon bietet.
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Gleich geht die Sonne unter.
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Für die Astronomen der
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europäischen Südsternwarte heißt das Schichtwechsel.
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Der Techniker hat nichts Außergewöhnliches
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zu melden. Er übergibt an
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den Kollegen, der Nachtschicht hat
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und wünscht gute Nacht. Das
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Extremely Large Telescope muss zwar
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noch fertig gebaut werden, aber
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hier in der Atacama -Büste
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gibt es bereits Dutzende andere
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Teleskope. Alleine die europäische Südsternwarte
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hat mehr als 40. Das
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bisher größte, heißt Very Large
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Telescope, sehr großes Teleskop. Im
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Kontrollraum des Very Large Telescope arbeitet
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die deutsche Astronomin Linda Schmidtobreig. Ich
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habe 105 Nächte, die ich im
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Jahr hier auf dem Berg arbeiten
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muss, wo ich also Arbeit für
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die astronomische Gemeinschaft, die halt die
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Teleskop benutzt, mache. Und
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die restliche Zeit bin ich in
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Santiago, in unserem Büro, wo ich
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dann an meiner eigene Wissenschaft arbeite.
41:10
sagt Linda Schmittobreig. Damit Astronominnen wie
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sie nach zwach bleiben, sind
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über Radio Funke immer wieder Warnsignale
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zu hören. Eine Trillerpfeife zum Beispiel. Die
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europäische Südsternwarte versteht sich als
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Dienstleisterin. Das heißt, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
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aus aller Welt dürfen die
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europäischen Teleskope benutzen. Sie bewerben sich
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mit einem Forschungsantrag. Ein Komitee
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der Sternwarte sucht die spannendsten Bewerbungen
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aus und dann setzen Astronominnen
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wie Linda Schmidtobreig die Aufträge der
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Forschenden um und schicken ihnen
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die Bilder und Daten des Teleskops.
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Das Very Large Telescope ist
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gefragt, die Antragsliste lang. Der größte
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Teil kommt aus Europa, aus
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Europa und aus Chile auch. Aber
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ESO ist generell offen für
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Wissenschaftler aller Welt. Viele renommierte Unis,
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aber es sind auch Leute
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von Universitäten, die ganz unbekannt sind.
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Viele Studenten auch, die für
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ihre Doktorarbeit z .B. Zeit beantragen.
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Astronomen aus Europa und der Schweiz
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haben als Mitfinanzierer der Teleskopevorrang
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und auch Forscher aus Chile, wo
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sich das Very Large Telescope
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befindet. Doch auch Wissenschaftler aus China,
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Russland und den USA können
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die europäischen Teleskope benutzen. Wach
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bleiben. Auf die Frage, ob da
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nicht Gefahr bestehe, nebst Forschungszwecken auch
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militärisch strategisch relevante Daten zu sammeln,
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sagt Linda Schmidtobreik. Die Sachen werden
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wissenschaftlich beurteilt von den Kommittees. Wir
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benutzen Lasertechnik auch, um Sterne zu
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simulieren, also um die Atmosphäre zu
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korrigieren und so. Und da haben
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wir als Europäische, wir können einfach
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mit unseren Lasern, wir achten auf
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Fluchtzeuge und so was, klar, dass
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ja, aber ansonsten gibt es da
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keine Beschränkungen. Während die amerikanischen
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Kollegen, die müssen halt dann immer nachfragen,
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dürfen wir jetzt in die Richtung Erlaubnis
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einholen, müssen die Astronomen
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von der amerikanischen Weltraumbehörde NASA,
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jeweils beim Verteidigungsministerium der
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USA. Schon
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wieder ein Signal wach zu bleiben. Nicht
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nur die europäische Südsternwarte und
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die NASA haben Teleskope in der
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Atacama -Wüste. Auch China und Russland
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sind hier präsent. Punktuell
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arbeiten die verschiedenen Länder
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zusammen, sagt Eleonora Sani.
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stellvertretende wissenschaftliche Leiterin des
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europäischen Paranal Observatoriums. Manchmal
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tauschen wir uns aus über unsere
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Entdeckungen. Das ist aber stark
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abhängig von der wissenschaftlichen Zusammenarbeit
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innerhalb der verschiedenen Forschungsgruppen. Mit den
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anderen Observatorien tauschen wir uns
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manchmal auch über technische Probleme aus
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und diskutieren zusammen Lösungsvorschläge. Da
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gibt es manchmal Zusammenarbeit. Letztendlich
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hätten alle ein Interesse daran,
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neue, bewohnbare Planeten zu entdecken, sagt
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Eleonora Sani. Die Observatorien seien
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wichtig für die Wissenschaft. Die
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Weltraumforschung wirkt heute mehr wie
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ein Miteinander als wie ein
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Gegeneinander, anders als zur Zeit
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des Kalten Kriegs. Doch
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ohne Risiko ist starke Präsenz
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der Großmächte in der Atacama
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-Wüste nicht, auch wenn Chiles
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Regierung offen ist für solche
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Auslandinvestitionen. Kritiker sagen, dass die
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Teleskope nicht nur Sterne beobachten, sondern
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auch Satelliten überwachen, Informationen
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sammeln und militärische Weltraum
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-Operationen unterstützen können. China
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zum Beispiel durch Scant seinem
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Observatorium in der Atakama -Wüste
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alle 30 Minuten den gesamten
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Himmel der Südhalbkugel. sei wichtig
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für die nationalen strategischen Bedürfnisse
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Chinas, sagt die Regierung in
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Peking macht damit deutlich, dass
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die Observatorien längst nicht nur
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der Wissenschaft dienen. Geopolitische
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Spannungen kümmern die Astronomen der
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europäischen kaum. Ihr Blick
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bleibt fest ins All gerichtet.
44:44
Auch heute Nacht heißt es nach
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Sonnenuntergang in der Atacama -Wüste wieder Und,
44:51
Und, Buenos noches. gute
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Nacht! Dem Wunsch
44:55
von Südamerika -Korrespondentin Teresa Delgado schließen
44:57
wir uns natürlich an, wenn es
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dann so weit ist. Das
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war das Echo der Zeit mit
45:04
Redaktionsschluss um 18 .04. Verantwortlich
45:07
für die Sendung Monica
45:09
Bolliger, für die Nachrichten Michael
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Wieland Mikrofon Christina Schadecker. Das
45:14
war ein Podcast von
45:16
SRF produziert im Auftrag
45:19
der SRG.
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